Für den ersten Digitaltag, der am nächsten Dienstag schweizweit über die Bühne geht, profiliert sich Ringier mit einer eigenen Publikation. Das «108-seitige Sondermagazin» wirft Schlaglichter auf den Digitalisierungsprozess, den Digitaltag selbst und die dahinter stehende Initiantin Digitalswitzerland.
Dass Ringier für die Feuertaufe der Standortinitiative so kräftig und «journalistisch hochwertig» in die Tasten gegriffen hat, kommt nicht von ungefähr. Ringier-CEO Marc Walder persönlich rief den Verein 2015 ins Leben, damals noch als Digital Zurich.
Am Freitagvormittag erklärte der Federführende, Ziel des Digitaltags sei es, das Thema Digitalisierung «vielfältig zu beleuchten, um somit zu einem besseren Verständnis und Akzeptanz innerhalb der Schweizer Bevölkerung beizutragen. Jede Schweizerin, jeder Schweizer, jung und alt, soll an diesem Tag mit der Digitalisierung in Kontakt kommen und allfällige Berührungsängste verlieren», so Walder.
Tamedia hatte im Sommer den Verein nach wenigen Monaten durch die Hintertür wieder verlassen, wie der Klein Report vor einer Woche berichtete. Der stille Abgang blieb rätselhaft. Als eines der reichweitenstarken Digitalunternehmen der Schweiz, das mit seinen Rubrikportalen massenhaft Klicks und beachtlichen Umsatz generiert, sollte der von gleich drei Bundesräten geadelte Digitaltag Tamedia doch eigentlich gelegen kommen.
Sieht man nun Ringiers journalistischen Elan, mit dem es den Digitaltag nächste Woche begleiten wird, lässt sich spekulieren, ob Tamedia mit seinem plötzlichen Rückzieher vermeiden wollte, als Juniorpartner von seinem Konkurrenten in den Schatten gestellt zu werden. Schon Marc Walders Startschuss 2015 war nicht ganz frei von feierlichem Pathos.
Das unter der Leitung des Brand Studios gestaltete Sonderheft wird den aktuellen Ausgaben von «SonntagsBlick», der «Handelszeitung» sowie der «Schweizer Illustrierten», «Le Temps» und «il caffè» kostenlos beigelegt.