Der Übergang der umfangreichen Inventare von SRG, Swisscom, Ringier und Axel Springer auf Admeira ist holpriger, als man annehmen könnte. Wie sich am Beispiel der Energy Gruppe und der Scout24 Schweiz AG zeigt, führen komplizierte Beteiligungsverhältnisse sowie bestehende Vermarktungsverträge zu Schwierigkeiten bei der Überführung.
Bei der Scout24 Schweiz AG besteht die Besonderheit, dass diese sich «zu 50 Prozent im Besitz von Ringier und zu 50 Prozent im Besitz des Schweizer Versicherungskonzerns Die Mobiliar befindet», wie Ringier-Sprecher Edi Estermann dem Klein Report erklärt.
Seit Jahren werden die Scout24-Plattformen «mit grossem Erfolg» durch die Scout24 MediaImpact vermarktet. Aus diesem Grund verzichten die beiden Aktionäre darauf, das Inventar durch Admeira vermarkten zu lassen. «Es ist nur selbstverständlich, dass dieses Know-how, die Erfahrung und auch das Kunden-Netzwerk nicht vollständig aus der Hand gegeben werden, sondern mit der Admeira eine sinnvolle und ergänzende Kooperation eingegangen wird», so Estermann.
Noch komplizierter erweisen sich die Besitzverhältnisse an der Energy-Gruppe. Diese besteht aus der Energy Schweiz Holding AG, ihren Tochtergesellschaften Energy Schweiz AG, der Energy Media AG sowie den mit ihr verbundenen Radiostationen Energy Basel, Energy Bern und Energy Zürich: «Ringier ist an der Energy Schweiz Holding AG mit 65 Prozent beteiligt. An der Energy Zürich AG hält Ringier 51 Prozent, an der Energy Bern AG 100 Prozent und an der Energy Basel AG 9,8 Prozent», so Estermann.
Mit anderen Worten gibt es in den verschiedenen Energy Firmen verschiedene Mitaktionäre, die mitentscheiden. «Und es bestehen hier Vermarktungsverträge, die natürlich auch eingehalten werden», ergänzt Edi Estermann. Deshalb gehe ein Inventar auch dann nicht automatisch auf Admeira über, nur weil Ringier an einem Unternehmen die Mehrheit hält.
Am Mittwoch wurde bekannt, dass Admeira nur die digitalen Plattformen der Energy-Gruppe vermarktet. Warum nicht gleich alles, insbesondere auch Radio? - «Eine Vermarktung durch Admeira muss sowohl für Admeira als auch für das Produkt sinnvoll sein», sagt Estermann und meint schliesslich: «Im Bereich Radio vermarktet Admeira aktuell die Sponsoringangebote der SRG-Radiosender. Falls sich Admeira entscheidet, auch im Privatradiomarkt aktiv zu werden, werden sicherlich auch wieder Gespräche mit der Energy Gruppe aufgenommen.»