Die am Donnerstag publik gemachte sexuelle Belästigung innerhalb des Onlinemagazins «Republik» sorgt für Aufsehen.
Nach den finanziellen und steuerlichen Problemen, die das Start-up seit einigen Monaten begleiten, wie der Klein Report ausführlich berichtet hat, gibt es jetzt auch noch eine unangenehme Auseinandersetzung um das Verhalten eines Mitarbeiters.
Mehrere Angestellte reichten eine Beschwerde bei der städtischen Fachstelle für Gleichstellung ein. Diese fungiert als externe Anlaufstelle, wie die Co-Geschäftsleiterin Katharina Hemmer gegenüber dem Klein Report ausführte.
Da die Mittelsperson die Beschwerde Ende Juni mit einer «See only»-Klausel verknüpfte, konnte die Geschäftsleitung keine Untersuchungen einleiten. Die Klausel, so Hemmer, «bedeutet, dass nur der darin genannte sehr kleine Kreis etwas davon wissen durfte. Damit war der Geschäftsführung untersagt, mit jemand anderem intern oder extern über diese Vorwürfe zu reden und weitere Abklärungen zu treffen.»
Fast zwei Monate lang geschah darum nichts. Für einige der Betroffenen war dies anscheinend ein unbefriedigender Zustand. Ein Medium wurde mit den Vorwürfen vertraut gemacht. Und als sich dieses an die «Republik» wandte, wurde die «See only»-Klausel hinfällig.
«Wir haben nun mit der beschuldigten Person geredet», so Katharina Hemmer, «und sind übereingekommen, sie per sofort und für die Dauer einer Untersuchung der Vorwürfe freizustellen.»
Für interne Meldungen steht für «Republik»-Mitarbeitende die Wahl zwischen dem HR, der Geschäftsführung oder den direkten Vorgesetzten.
Das besagte Medium war, wie sich am Donnerstagabend herausstellte, SRF mit Medienredaktor Salvador Atasoy, der seine Recherche zur «Republik» und zur «Wochenzeitung» (WoZ) im «Echo der Zeit» publik machte.