Der «Weltwoche»- und langjährige NZZ-Journalist René Zeller ist im Alter von 55 Jahren einer schweren Krankheit erlegen. Der ehemalige Inlandchef der «Neuen Zürcher Zeitung» verstarb am 17. Mai.
«Der Verstorbene war mit Unterbrüchen rund ein Vierteljahrhundert für die ´Neue Zürcher Zeitung` tätig», wie Luzi Bernet, Chefredaktor der «NZZ am Sonntag», über seinen Kollegen schreibt. Zeller sei mit dem NZZ-Gen auf die Welt gekommen. «Geboren wurde er in Brüssel als Sohn von Willy Zeller, dem damaligen Europa-Korrespondenten der ´Neuen Zürcher Zeitung` und späteren Leiter der Wirtschaftsredaktion und stellvertretenden Chefredaktor», so Bernet.
Unter dem Titel «Ein Charakterkopf» würdigt Bernet den Journalisten, der Geschichte, Staatsrecht und Publizistikwissenschaft an der Universität Zürich studiert hatte. 1989 promovierte er bei Walter Schaufelberger mit der Dissertation «Ruhe und Ordnung in der Schweiz», die sich mit dem militärischen Ordnungsdienst befasste.
Bei der «Neuen Zürcher Zeitung» begann Zeller seine berufliche Laufbahn 1988 in der Lokalredaktion. 1994 wechselte er in die Inlandredaktion, 1999 wurde er zum Leiter der NZZ-Bundeshausredaktion ernannt.
Als die «NZZ am Sonntag» aus der Taufe gehoben wurde, gehörte der Journalist 2002 zum Gründungsteam. Erst war er Inlandchef, dann wechselte er in die Bundeshausredaktion und flirtete kurz mit dem Schweizer Fernsehen und der PR-Agentur Farner, bevor er 2008 wieder an die Zürcher Falkenstrasse zurückkehrte.
Zuletzt war René Zeller Leiter Bundespolitik und Mitglied der Chefredaktion bei der «Weltwoche».