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Mittwoch
22.01.2020

TV / Radio

Egger drehte den ersten Schweizer Tatort und gewann zahlreiche Filmpreise (Bild: Jens Best, flickr.com)

Egger drehte den ersten Schweizer Tatort und gewann zahlreiche Filmpreise (Bild: Jens Best, flickr.com)

Der Berner Filmregisseur Urs Egger ist im Alter von 66 Jahren an Krebs gestorben. Egger verantwortete zahlreiche Fernsehfilme – darunter den ersten Schweizer «Tatort» und die Grossproduktion «Gotthard».

Urs Eggers Schaffen nahm in Los Angeles seinen Lauf. Der 1953 geborene Berner berichtete von 1975 bis 1977 als Filmkorrespondent für die «Neue Zürcher Zeitung» und andere Medien aus Hollywood. Dort schloss er auch sein Regie-Studium am American Film Institute ab.

1987 war Egger Regieassistent beim Bond-Film «Der Hauch des Todes». Drei Jahre später inszenierte er mit «Howalds Fall» (1990) den ersten Tatort, den das Schweizer Fernsehen produzierte.

Im Jahr 1993 zog Egger nach Berlin, wo er sich auf Produktionen für das Fernsehen fokussierte. Für die Filme «Die Rückkehr des Tanzlehrers» (2004) und «Das Wunder von Wörgl» (2019) gewann er den Goldenen Romy, für «An die Grenze» (2008) und für «Der Fall Bruckner» (2015) den Adolf-Grimme-Preis.

Bei den Seoul International Drama Awards erhielt Egger für den 2016 ausgestrahlten Zweiteiler «Gotthard» den Preis für die beste Regie in der Kategorie TV-Movie. Die Koproduktion mit ZDF, ORF, RSI, dem Westschweizer Fernsehen RTS und der SRG erzählt die Geschichte des 1882 eröffneten Gotthard-Bahntunnels. 2017 gewann «Gotthard» den Schweizer Fernsehfilmpreis an den Solothurner Filmtagen.

Urs Egger starb am 18. Januar 2020 in Berlin. In einer Mitteilung am Dienstag nahm Frank Zervos, Fernsehfilm-Chef des ZDF, Abschied von Egger: «Die Zuschauer liebten seine Filme. Er wird der deutschen und schweizerischen Fiktion-Branche sehr fehlen.»