Donnerstag für Donnerstag und seit 14 Jahren parliert Kurt Aeschbacher in seiner gleichnamigen Talkshow charmant und artig und bärndütsch mit vier ausgewählten Glücklichen. Doch hinter den Kameras brachte er jüngst sein Studiopublikum beinah um die gute Laune. Der Klein Report war dabei.
Züri West, an der Schiffbaustrasse vor dem temporären Studio: Geduldig harren Angehörige und Fans am Mittwochabend der Fernsehwunder, die da kommen sollen. Der Zeitpunkt, auf den sie bestellt sind, ist vorbei. Nur ist die Tür zu und bewacht von einem massigen, grimmigen Security.
Einen Mann, der den Türsteher auffordert, die frierende Schar doch über den Grund der Verspätung zu informieren, schnauzt dieser an: Das sei weiss Gott nicht sein Job. Doch nun öffnet sich die Tür, und man passiert leicht bedauernd die geschlossene Labor Bar. Das Bedauern wird sich in der zähen Zeit bis zum Aufnahmebeginn auch bei den Höflichsten massiv verstärken.
Denn nach den Platz- und anderen Anweisungen der Aufnahmeleiterin wendet «Aeschbi» himself sich launig ans Publikum, ausführlichst und humorfrei. Und herablassend. «Das ist ja eine Publikumsbeschimpfung», murrt einer halblaut, andere haben langsam Durst, schauen auf die Uhr, die Gesichter werden länger.
Das entgeht dem Meister in smarter blauer Schale nicht, und er beklagt sich über die Lustlosigkeit, die er zu seinen Füssen ausmacht, bezeichnet sie als typisch schweizerisch und erinnert sein Publikum daran, dass sein Honorar vom Lächeln der Zuschauer abhänge.
Wenn er jetzt verschwinde, sei er im Fall nicht heimgegangen, klärt er die erleichterte Schar nach gefühlten drei Stunden auf, sondern werde alsbald von oben links her in die Sendung schreiten. Bravo! Alle sind so erleichtert, als er das endlich federnden Schritts tut, dass sie begeistert klatschen. Den Rest kennen wir aus dem Sender.