Die weltweite Lage für Journalisten und Medien hat sich verschlechtert, so die Feststellung von Reporter ohne Grenzen (ROG). Auch Demokratien schränken unabhängige Medien immer stärker ein. Unverändert auf Platz 7 der Rangliste der Pressefreiheit 2017 rangiert derweil die Schweiz.
«Medienfeindliche Rhetorik führender Politiker, restriktive Gesetze und politische Einflussnahme in Demokratien»: Nach dem aktuellen Bericht von Reporter ohne Grenzen hat sich die Situation in zwei von drei untersuchten Ländern im vergangenen Jahr verschlechtert.
Als negative Beispiele werden dabei die USA genannt: «In den USA hat die juristische Verfolgung von Investigativjournalisten und Whistleblowern besorgniserregende Ausmasse angenommen», stellt ROG etwa fest, weshalb die Vereinigten Staaten neu auf Rang 43 geführt werden (-2).
Ebenfalls zwei Plätze verloren hat Grossbritannien (40.). «Feindselige Rhetorik insbesondere gegen die BBC» sei ein «integraler Teil der Brexit-Kampagne» gewesen, heisst es dazu. Sogar sieben Ränge abgerutscht ist zudem Polen (54.): Dort habe «die nationalkonservative Regierung das öffentliche Fernsehen unter ihre Kontrolle gebracht».
Während die Rangliste von den Skandinaviern Norwegen (1.), Schweden (2.) und Finnland (3.) angeführt wird, liegt die Schweiz nach wie vor auf dem siebten Platz. Allerdings beklagt ROG die «prekäre wirtschaftliche Situation» sowie die zunehmende Konzentration von Medienhäusern.
Auch der Investigativjournalismus habe sich mangelhaft entwickelt, während auf der anderen Seite Publireportagen und Sponsored Content zugenommen hätten. Dies könne der Unabhängigkeit der Berichterstattung schaden, warnt die Journalistenorganisation.
Ebenfalls mahnende Worte findet der Journalistenverband zur Entwicklung des Öffentlichkeitsprinzips, das nach wie vor nicht in allen Kantonen zufriedenstellend umgesetzt werde. Ein letztes Anliege von ROG Schweiz, die Streichung von Art. 293 StGB, scheiterte derweil am Mittwoch vor der Rechtskommission des Ständerates.