Huch, diese Meldung kommt für Hörerinnen und Hörer, die am Donnerstagabend die Sendung «Info 3» auf Radio SRF 3 einschalteten, ganz schön überraschend: Das Schweizer Radio (SRF) plant eine Kooperation mit dem Streamingdienst Spotify, heisst es wie aus dem Nichts. Eine Partnerschaft «nicht ganz ohne Risiko».
Das junge Publikum sei nämlich nicht mehr auf den klassischen Radiokanälen unterwegs: Bereits jeder Zweite im Alter von 15 bis 24 Jahren nutze regelmässig Streamingdienste wie Spotify, so Ueli Custer von der Interessengemeinschaft elektronische Medien, der eine Umfrage in Auftrag gegeben hat. «Potenzielle Hörerzeit, die den Radios abgeht», heisst es deshalb auf Radio SRF 3.
Radio SRF ist schon länger mit eigenen Playlists auf Streamingdiensten präsent: Bekannte Radiomoderatoren stellen dafür Listen zusammen, die über Spotify abhörbar sind, wie Robert Ruckstuhl, Leiter Programme Radio SRF, im «Info 3»-Beitrag erklärt. Nun sei auch eine weitergehende Kooperation mit Spotify geplant.
«Wir könnten uns vorstellen, dass wir beispielsweise Hintergrundsendungen anbieten würden, damit Leute so mit unseren Inhalten in Kontakt kommen und eventuell auch unser Angebot schätzen lernen», erklärt Ruckstuhl. Allerdings handle es sich dabei um ein «zweischneidiges Schwert»: Einerseits erreiche man dadurch ein neues Publikum. Andererseits mache man so aber auch Konkurrenten wie Spotify stärker.
Gegenüber dem Klein Report bestätigt SRF-Mediensprecher Stefan Wyss die Pläne des Schweizer Radios mit Spotify: «Wir prüfen, ob und wie wir unsere Radio-Inhalte auch auf Streaming-Plattformen anbieten können. Playlists bieten wir auf Spotify ja schon länger an. Nun prüfen wir, ob wir unsere bestehenden Podcasts neben der Download-Möglichkeit auf unserer eigenen Website auch zusätzlich über Spotify anbieten können», so Wyss.
