Der Entscheid des Bundesverwaltungsgerichts, die Radiokonzession für die Südostschweiz doch nicht Roger Schawinski und Stefan Bühler zu erteilen, erhitzt die Gemüter. Viele der Online-Kommentare können den Entscheid nicht nachvollziehen.
Speziell die Begründung der Richter, dass bei dem neu geplanten Radiosender Radio Alpin Grischa zu viele Praktikanten hätten angestellt werden sollen, kann die Mehrheit der User und Unserinnen auf tagesanzeiger.ch, wo bis Freitagnachmittag 75 Kommentare gepostet wurden, nicht nachvollziehen.
«Ich bin kein Fan von Schawi. Aber das Urteil ist absurd», schreibt zum Beispiel ein User. Andere bezeichnen das Gerichtsurteil als «grotesk» oder einen «Skandal». Es verletze den Gerechtigkeitssinn und «klingt nach Filz».
«Ein Schelm, wer Böses denkt! Schade, den Bergkantonen hätte es gut getan, etwas frischen Wind zu bekommen.»
Doch auch Humor mischt sich in ein paar der Kommentare, die das Urteil nicht nachvollziehen können. «Wie wir Roger S. seit Jahrzehnten kennen», schreibt zum Beispiel ein User, «wird er bestimmt in Liechtenstein oder in Vorarlberg einen passenden Berg entdecken, der perfekt für Radio Grischa ist. Zurück zu den Anfängen!»
In die Abteilung Sarkasmus fällt ein Kommentar auf blick.ch, der über den 79-jährigen Radiomann schreibt: «Die Zeit von Schawinski wird noch kommen, manchmal braucht es ein wenig Geduld.»
Klar in der Minderheit sind jene Kommentare, die den Entscheid des St. Galler Gerichts, das nicht ans Bundesgericht weitergezogen werden kann, nachvollziehen können.
«Wir mögen unser Radio Grischa, Schawinski brauchen wir nicht in Graubünden», heisst es da zum Beispiel. Oder: «Es ziemt sich auch für den witzigen und sprachgewandten Zürcher nicht, in der Peripherie die einheimische Produktion unnötig zu konkurrenzieren.»
Fast alle Kommentare beziehen sich auf das Gerichtsurteil oder auf Roger Schawinskis gescheitertes Radioprojekt. Doch auch das Bundesamt für Kommunikation (Bakom), das für die gemäss Gerichtsentscheid mangelhafte Konzessionsvergabe verantwortlich ist, bekommt sein Fett weg: «Wie dieser Fehler entstehen konnte, müsste für mich aufgearbeitet werden», findet ein User.
«Wie kann es sein, dass man die eigenen Vorgaben an die Konzessionäre nicht einhalten lässt und trotzdem den Zuschlag erteilt. Da müssen Kräfte gespielt haben, das möchte ich mir eigentlich gar nicht vorstellen», so der User weiter über das zum Departement von Medienminister Albert Rösti gehörende Bundesamt.