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Mittwoch
04.02.2015

TV / Radio

Das Privatradio mit der grössten Nettoreichweite in der Deutschschweiz bleibt Radio 24. Der Zürcher Sender erreichte im zweiten Semester des letzten Jahres 261 400 Hörerinnen und Hörer und erzielte einen Marktanteil von 2,6%.

Ganz zufrieden sein können die Verantwortlichen des Senders, der zur AZ-Mediengruppe gehört, aber nicht. Von allen privaten Radiosendern hat Radio 24 gegenüber dem Vorjahr am meisten Zuhörer eingebüsst. Im zweiten Semester 2013 hatte die Nettoreichweite nämlich noch 285 500 Hörer und der Marktanteil 3% betragen.

«Den Vergleich mit 2013 darf man wegen der Änderung des Universums (Bevölkerung) in der Marktforschung nicht machen», sagte dazu Marc Jäggi, Programmleiter des Zürcher Senders, dem Klein Report. «Im 2014 hatten wir ein unbefriedigendes drittes, dafür ein starkes viertes Quartal. Das erklärt den leichten Rückgang», meinte er. Zufrieden dürfe man im umkäpften Radiomarkt der Schweiz ohnehin nie sein. «In unserem Konzessionsgebiet Zürich-Glarus sind wir mit Abstand die Nummer eins. Das ist gut und wichtig.»

Zweitgrösstes Privatradio in der Deutschschweiz ist Energy Zürich mit 254 900 Hörern Nettoreichweite und 2,1% Marktanteil. Diese Zahl lässt sich nicht mit dem Vorjahr vergleichen, da die Sender der Energy-Gruppe aufgrund von Simulcasting, also der zeitgleichen Ausstrahlung von Programmen, eine Korrektur erhalten haben.

Die drittgrösste Nettoreichweite erreichte FM1 mit 221 000. Im Vorjahreszeitraum war dieser Wert mit 222 700 noch höher gewesen. Den Marktanteil konnte der Ostschweizer Sender dagegen von 2,1 auf 2,3 steigern. Dies dank einer längeren Einschaltdauer pro Hörerin oder Hörer.

«Mit 2,3% hat FM1 den höchsten Marktanteil seiner Geschichte erreicht», freute sich FM1-Geschäftsführer André Moesch. «Einzig bei den Hörern täglich gab es kleine Korrekturen nach unten.»

Auffällig in der Tabelle der Hörerzahlen, die von Mediapulse am Dienstag veröffentlicht wurde, ist der Sender Planet 105, der bis Mitte Juni 2014 noch Radio 105 hiess und Giuseppe Scaglione gehörte. Die Hörerinnen und Hörer scheinen die Übernahme des Jugendsenders durch Roger Schawinski nicht zu goutieren. Die Nettoreichweite sank in einem Jahr von 102 000 auf 73 700. Der Marktanteil betrug im zweiten Halbjahr 2014 noch 0,5%, im Vorjahr waren es 0,7% gewesen.

In der Deutschschweiz haben die Privatradios insgesamt 30,2% Marktanteil erreicht. In der Romandie liegt dieser Wert laut Mediapulse deutlich niedriger bei 24,2%.

Der Sender mit der grössten Reichweite in der französischsprachigen Schweiz ist BNJ FM aus Tavannes im Berner Jura mit einer Nettoreichweite von 115 900 und einem Marktanteil von 4,5%. Im Vorjahr hatte die Nettoreichweite noch 118 700 betragen.

Auf Rang zwei und drei platzierten sich in der Romandie LFM und Rouge FM mit einem Marktanteil von 3,3 beziehungsweise 3,1%.

In der italienischen Schweiz wirkt sich die Dominanz der SRG am stärksten aus. Ihr Marktanteil beträgt in diesem Landesteil 78,3%. Die Privaten kommen nur auf 14,9%.

Die beiden einzigen aufgeführten privaten Schweizer Sender in der italienischen Schweiz erreichen dafür einzeln gesehen aber mehr Marktanteil als die privaten Sender in der Deutschschweiz. 3i erreichte im zweiten Quartal 2014 9,5% mit einer Nettoreichweite von 54 900. Radio Fiume Ticino erreichte 4,5% Marktanteil und eine Nettoreichweite von 34,8%.