Die Hörer, die sich nach dem Konkurs um Radio 105 beworben haben, zeigen sich nach dem ersten Entscheid des Konkursamtes enttäuscht. Sie sind mit ihrem Angebot bei der ersten Bieterrunde um die Konkursmasse leer ausgegangen. «Wir fühlen uns nicht ernst genommen», heisst es in der Stellungnahme.
Die Kritik richtet sich an die Adresse des Konkursamtes. «Entgegen der Zusage des Konkursrichters wurde dem Übernahmevorschlag der Hörerschaft keinerlei Zeit eingeräumt», teilte die Gruppe um Philipp Langer, Fabian Geisser und Marco Gick mit. «Im Gegenteil: In einer Nacht- und Nebelaktion wurde über das Wochenende in aller Stille ein Vertrag mit Roger Schawinski unterschrieben.»
Eine «Information oder gar Rückfrage bei den anderen Bietern» habe es nicht gegeben, so die Bewerber aus der Hörerschaft weiter. «Damit wurde der sozialen Aktion der 105-Hörer das Bein gestellt, bevor sie überhaupt die Chance hatte, zu laufen.»
Beim Verband der Schweizer Privatradios dagegen hat man bisher keine negativen Rückmeldungen über das Konkursverfahren erhalten. «Bei Medienthemen entsteht schneller ein Hype», sagte VSP-Präsident Jürg Bachmann am Mittwoch gegenüber dem Klein Report. «Es ist letztlich aber eine Handänderung wie viele andere.»
Bachmann ist selbst aber auch nicht in das Verfahren involviert. «Ob der Ablauf des Verfahrens auch dem entspricht, was veröffentlicht wurde, das kann ich nicht beurteilen», sagte er. Das Konkursamt war auch am Mittwoch nicht für eine Stellungnahme erreichbar.