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Montag
08.12.2014

Medien / Publizistik

«Der Radiopirat Schawinski starb in den 90ern und machte dem selbstverliebten, erfolgreichen Medienfutzi Roger Schawinski Platz», hiess es in einem Artikel des Stadtblogs von Tages-Anzeiger/Newsnet. Der Journalist Réda El Arbi regte sich darin am Mittwoch über eine Werbekampagne von Radio 24 auf.

El Arbi konnte sich einen Seitenhieb auf Schawinski nicht verkneifen. Er schrieb, dass sich Radiopirat Roger Schawinski wohl im Grab umdrehen würde, wenn er die Art und Weise der Werbung seines ehemaligen Senders mitbekäme.

Diesen Text nutzte Persönlich.com wiederum, um einen überdrehten und süffigen Titel zu setzen: «Tages-Anzeiger/Newsnet vermeldet Ableben von Radiopirat Schawinski». Für den Artikel wurde Persönlich-Kolumnist Roger Schawinski zu El Arbis Artikel befragt. Der Medienunternehmer regte sich über den «besonders peinlichen Versuch Klicks zu holen» wie immer medienwirksam auf.

Das Ableben von Schawinski auf die Titelzeile gehoben und damit Klicks generiert hat aber nicht Tages-Anzeiger/Newsnet, sondern erst Persönlich. Aufgrund der zugegeben durchaus geschmacklosen Zeilen von El Arbi zu titeln, Newsnet habe das Ableben von Schawinski vermeldet, ist relativ übertrieben. El Arbi spannt den Bogen seiner Geschichte mit einem satirisch gemeinten Hinweis auf Schawinskis nun begrabene Vergangenheit als Radiopirat.

«Die Aussage zu Schawinskis `Piratentod` war eigentlich nur ein kleiner Nebensatz, der für die Geschichte über die Werbekampagne von Radio 24 nicht relevant war», bestätigte Réda El Arbi gegenüber dem Klein Report und gab zu: «Offensichtlich ging bei diesem Blogpost meine satirische Ader mit mir durch.»

Die Zeilen über Schawinski wurden bereits am Mittwochnachmittag wieder aus dem Artikel «Radio 24: Erbärmliche Kampagne» gelöscht. Dazu El Arbi: «Im Nachhinein kann ich verstehen, dass bei Witzen über Tod und Ableben Gefühle verletzt werden können, das tut mir leid. Deshalb habe ich den Satz auch gleich nach den ersten Reaktionen wieder gestrichen».