Peer Teuwsen, seines Zeichens Ressortleiter Kultur der «NZZ am Sonntag», wirft den drei Bestsellerinnen Claudia Schumacher, Christine Brand und Seraina Kobler vor, dass sie ihre «Haut zu Markte» tragen würden.
Claudia Schumacher retweetet Teuwsens Tweet umgehend mit: «Der Ressortleiter Kultur der @NZZaS bezeichnet uns Autorinnen zu seiner eigenen Verteidigung nun indirekt als Prostituierte. Wegen unserer komplett normalen kleinen braven Social Media-Accounts.»
Hintergrund der Geschichte ist der Artikel der in Gender Studies promovierten Martina Läubli vom 2. Juli 2022: «Wie kommt man zum Erfolg? Mit Kalkül. Drei Autorinnen machen es vor.»
Der Artikel strotzt nur so von Abwertungen. Die grandiosen und sehr erfolgreichen Autorinnen Schumacher, Brand, Kobler werden lächerlich gemacht, als Influencerinnen abgewertet und auf ihren Körper reduziert.
Der Schlussabschnitt zielt direkt auf die international renommierten Krimiautorin Brand, auf die bekannte Züri-Krimi-Autorin Kobler und auf die mit J.D. Salinger verglichenen Schumacher: «Literarischer Erfolg ist also relativ. Auch wenn man das eine oder andere dafür tun kann. Etwa, sich lächelnd selbst ins Spiel zu bringen. Oder zu wissen, wie eine Geschichte funktioniert. Ob aus solchem Kalkül aber unberechenbare Literatur entstehen kann, ist eine andere Frage.»
Der Klein Report stellt fest: Im schweizerischen Kulturbetrieb, der laut neuster Studie von Pro Helvetia ein ausgesprochener Männerbetrieb ist, versucht die «NZZ am Sonntag» drei literarisch auf höchstem Niveau schreibende Bestsellerautorinnen - wie anno dazumal - auch im Jahr 2022 unmöglich zu machen.
Dies sind höchst bedenkliche Zeichen, zumal sich die Verunglimpfung von erfolgreichen Menschen in der Schweiz sehr oft auf Frauen konzentriert - diesmal sogar durch eine Frau selber, mit Rückendeckung des Ressortleiters Kultur der «NZZ am Sonntag», Peer Teuwsen.