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Donnerstag
21.06.2018

Medien / Publizistik

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Die im Verband Schweizer Gratiszeitungen (VSGZ) zusammengeschlossenen Print-Titel sind vom Publicitas-Konkurs in einem «hohen sechsstelligen Betrag» betroffen. Der Verband will sich nun «mit allen rechtlichen Mitteln» dafür einsetzen, dass seine Mitglieder ihre offenen Gelder erhalten.

Vor allen anderen hat sich das Zürcher Medienhaus Tamedia von der Publicitas abgewendet. Weitere Verlage wie Ringier, AZ Medien oder die NZZ folgten, ehe die «P» im Mai ihre Zahlungsunfähigkeit anmelden musste.

Wie der Klein Report berichtete, hatten Tamedia und die Luxemburger Finanzgesellschaft Thalos bereits vor dem Konkurs Forderungsabtretungen mit der damals kriselnden Vermarkterin vereinbart. Deshalb lodert nun der Nachbrand.

So hatte Ringier bereits kurz nach dem Publicitas-Aus eine Klage gegen Thalos wegen dieser Abtretungsvereinbarung eingereicht, wie über die «Handelszeitung» publik gemacht wurde. Auch für den Verband Schweizer Gratiszeitungen ist die Publicitas-Suppe noch nicht gegessen.

Besonders stossend für den VSGZ ist, dass «etwa 80 Prozent der Kundengelder, welche in die Konkursmasse eingeflossen sind, den Verlagen gehören und nur etwa 20 Prozent auf Leistungen der Publicitas beruhen», schreibt der Verband am Donnerstag.

«Wir können im Moment noch nichts Weiteres sagen», so Hannes Zaugg von der VSGZ-Geschäftsstelle auf Nachfrage des Klein Reports, gegen wen konkret rechtliche Schritte eingeleitet werden sollen.

Im Verband sind kostenlose Print-Titel aus der ganzen Schweiz vertreten, darunter der «Winterthurer Stadtanzeiger», die Zürcher Lokalinfo-Blätter oder der «Berner Bär».