Martin Röösli ist der wohl bekannteste und vielleicht umstrittenste Mobilfunk- respektive Strahlenschutz-Experte der Schweiz.
Im April sendete Radio SRF 3 in der Wissenschaftssendung «Kopf voran» zwei Folgen über die «Attacke auf den Mobilfunkpapst». Auch SRF News berichtete online über die Kontroverse um den Mann, der von Gegnern des Mobilfunkstandards 5G unter Beschuss genommen wird.
Mit den SRF-Berichten hatte sich die Unabhängige Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen (UBI) zu befassen. Vorwurf: Die Publikationen enthielten falsche und unvollständige Informationen über einen Anti-5G-Aktivisten, den die Redaktion mit Namen erwähnte.
Er wurde als «Profiteur der Angst» bezeichnet, der ein teures und nicht wirksames technisches Gerät gegen Elektrostrahlung verkaufe und daher wirtschaftliche Eigeninteressen verfolge.
Für die UBI wogen diese Vorwürfe schwer. «Da die Sichtweise des angegriffenen Anti-5G-Aktivisten nicht zum Ausdruck kam, konnte sich das Publikum dazu keine eigene Meinung im Sinne des Sachgerechtigkeitsgebots bilden. Dieser Mangel beeinflusste jeweils auch den Gesamteindruck», schreibt das Gremium in seiner Stellungnahme.
Die UBI hat deshalb die Beschwerden gegen die zweite Folge des Radiobeitrags einstimmig und gegen die Online-Publikation mit sechs zu drei Stimmen gutgeheissen.