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Mittwoch
16.10.2024

Medien / Publizistik

Die Preiserhöhung für den Versand von Zeitschriften und Zeitungen ins Ausland kam zu plötzlich. Jetzt wird der Anstieg in Tranchen aufgeteilt... (Bild: © Post)

Die Preiserhöhung für den Versand von Zeitschriften und Zeitungen ins Ausland kam zu plötzlich. Jetzt wird der Anstieg in Tranchen aufgeteilt... (Bild: © Post)

Der von der Post angekündigte Preisanstieg beim Presseversand ins Ausland war zu steil: Nach einer Intervention des Preisüberwachers kommt die Preiserhöhung ein Jahr später und gestaffelt in Etappen.

Im Juni hat die Post angekündigt, die Preise für den Versand von Zeitungen und Zeitschriften ins Ausland auf Anfang 2025 massiv zu erhöhen. Das Porto für eine Zeitschrift hätte dann zum Beispiel 12 Franken gekostet.  

In einem Schreiben der Schweizerischen Post vom 18. Juni an die Verlage wurde der ruckartige Preisanstieg mit «rückläufigen Mengen und steigenden Kosten» begründet.

Lukas Vogelsang, Chefredaktor und Mitglied der Verlagsleitung von «Ensuite», protestierte. «Ich habe beim Preisüberwacher alleine interventiert, weil alle, die ich kontaktiert hatte, kein Interesse zeigten», sagte er gegenüber dem Klein Report.

Bisher zahlte die Edition Ensuite für den Versand seiner Auslandabos etwa 1000 Franken pro Nummer. Mit der Preiserhöhung hätte der Versand ab dem 1. Januar 2025 gegen 5400 Franken gekostet.

Vom Preisüberwacher bekam Lukas Vogelsang am Mittwoch nun den Bescheid, dass die Post auf die angekündigten Preiserhöhungen beim internationalen Versand von abonnierten Zeitungen und Zeitschriften auf Anfang 2025 verzichtet.

«Die Umsetzung ist nun ab 2026 in mehreren Etappen geplant. Die Preisanpassungen für den Versand von Zeitungen und Zeitschriften ins Ausland sollen im nächsten Jahr im Rahmen der Diskussionen zu einer neuen einvernehmlichen Regelung ab 2026 zwischen dem Preisüberwacher und der Post wieder thematisiert werden», steht in dem Mail des Preisüberwachers weiter.

Vom Tisch ist die Preiserhöhung also keineswegs. Nur das Tempo wurde gedrosselt. Das verschafft dem Chef der Berner Kulturzeitschrift etwas Luft. 

«Damit kann ich insofern leben, als dass ich jetzt viel Zeit habe, den Vertrieb komplett neu zu regeln», sagte er gegenüber dem Klein Report weiter. 

Er werde wahrscheinlich eine Zweigniederlassung in Deutschland eröffnen und «einmal pro Monat rüberfahren und die gesamte Päckli- und Briefpost in der EU erledigen». Das käme ihn deutlich günstiger. 

Beim Tempo allerdings müsse er ein Auge zudrücken. «In den letzten zwei Jahren haben viele Abonnentinnen Ihr Heft 14 Tage später erhalten.»