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Montag
05.11.2018

IT / Telekom / Druck

Vor Kurzem bekamen die PostFinance-Kunden Post von der «Postbank». PostFinance führt ab 2019 neue Preise ein.

So müssen die Kunden ab einem Kundenvermögen von 25`000 Franken neu monatlich fünf Franken zahlen. Jetzt enthüllt der «SonntagsBlick», dass auch die Post-Mitarbeiter zur Kasse gebeten werden. Der Ärger bei den «Pöstlern» ist dementsprechend gross.

PostFinance bat seine Kunden kürzlich mit folgendem Brief um Verständnis: «PostFinance befindet sich in einem wirtschaftlich und regulatorisch schwierigen Umfeld. Die seit Jahren sehr tiefen oder sogar negativen Zinsen lassen die Zinserträge immer weiter sinken. Dazu verbieten uns die gesetzlichen Grundlagen, eigene Kredite und Hypotheken anzubieten.»

«PostFinance orientiert sich stark an den Bedürfnissen ihrer Kundinnen und Kunden und integriert diese stets in die Entwicklung der digitalen Dienstleistungen und Produkte. In den vergangenen Jahren konnten wir viele Dienstleistungen zu günstigen Konditionen oder kostenlos anbieten. Das aktuelle Zinsumfeld erlaubt uns dies nicht mehr. Die Preismassnahmen ermöglichen es uns, die Dienstleistungen weiterhin in gewohnter Qualität anzubieten», schrieb PostFinance-CEO Hansruedi König abschliessend.

Soweit die PostFinance. Die Kunden der «Postbank» werden den «Fünfliber» zähneknirschend schlucken müssen, zumal die Banken längst auf die Negativzinsen reagiert haben und ebenfalls zum Teil happige Kontogebühren verlangen. Doch mit der Entscheidung, dass nun auch das Post-Personal die neuen Kontogebühren berappen müssen, macht sich PostFinance keine neuen Freunde im eigenen Haus.

Wie der «SonntagsBlick» schreibt, ist der Ärger unter den Angestellten gross. Viele Angestellte empfinden es als Affront, dass auch sie dabei mithelfen müssen, der hauseigenen Bank wieder auf die Beine zu helfen. Auf Anfrage gibt sich das Finanzinstitut wortkarg. «Dies war ein Entscheid der Post», schreibt eine Sprecherin auf die Frage, warum für Pöstler die gleichen Konditionen gelten wie für normale Kunden. Abzüglich der PostFinance-Angestellten arbeiten rund 55`000 Menschen für die Post. Es gehört zum guten Ton, dass man sein Konto bei PostFinance hat und sich den Lohn dorthin auszahlen lässt.

Kommt dazu: Schalterangestellte in den Post-Filialen hatten die Zielvorgabe, ihren Kunden ein Konto bei der PostFinance schmackhaft zu machen. Jetzt stehen sie wegen der neuen Gebühren dumm da. «Unverständlich und kleinkrämerisch», findet David Roth, Zen­tralsekretär der Gewerkschaft Syndicom, den Entscheid der Post, «die Leute sind wütend darüber». Die Gewerkschaft hat deshalb bereits eine interne Petition lanciert, wie der «SonntagsBlick» abschliessend schreibt.