Die Schweizerische Post hat von der Aufsichtsbehörde einen Rüffel kassiert: Bei der Umwandlung einer Poststelle in eine Agentur hat sie eine Freiburger Gemeinde unter Druck gesetzt.
«Mangelhafte Dialogführung» lautet die Kritik, welche die Eidgenössische Postkommission (PostCom) am Dienstag ausführlich veröffentlicht hat. Dabei ging es um die Poststelle von Bossonens im Kanton Freiburg.
Die Post plant seit 2017, die Poststelle in eine Postagentur umzuwandeln. Der vorgesehene Partner wollte die Agentur aber nicht gegen den Willen der Gemeinde übernehmen. Die Post verlangte deshalb von der Gemeinde, dass sie eine «Dialogbestätigung zugunsten der Agenturlösung» unterzeichne, dabei aber zugleich auf das Recht verzichte, die PostCom anzurufen.
Auf diesen Schachzug liess sich die Gemeinde nicht ein. In der Folge sprang der Agenturpartner ab. Die Post entschied daraufhin, die Poststelle durch einen Hausservice zu ersetzen.
Die Post sei ihrer Aufklärungspflicht nicht genügend nachgekommen, kritisierte die PostCom. Sie habe «die Gemeinde darauf gedrängt, auf das Recht zur Anrufung der PostCom zu verzichten, und sie nicht genügend über die ihr zur Verfügung stehenden Möglichkeiten informiert».