Das Departement von Post-Minister Albert Rösti will die Filialen digitaler gestalten und bei der Brief- und Paketzustellung der Post mehr Zeit lassen.
Am Freitag hat der Bundesrat die Stossrichtung für eine Vernehmlassungsvorlage zur Revision der Postverordnung präsentiert. Das kommt nicht bei allen gut an.
Dabei ist der Wandel derzeit rasant: Bis 2030 rechnet die Post mit einer weiteren Verringerung des Briefvolumens um rund 30 Prozent. Die Bareinzahlungen könnten gar um 80 Prozent abnehmen.
Geht es nach dem Bundesrat, muss die Post künftig nur noch 90 Prozent der Briefe und Pakete fristgerecht zustellen. Heute sind die Vorgaben bei Briefen 97 Prozent und 95 Prozent bei Paketen.
Die Post-Gewerkschaft Syndicom protestierte nach Bekanntgabe der Pläne postwendend. Dies führe zu einem Abbau des Service public.
Doch wie sich die gewonnene Flexibiliät in der Zustellung auswirkt, ist noch gar nicht ausgemacht. «Aus Sicht der Beschäftigten positiv zu werten wäre, wenn die Reduktion der Laufzeitvorgaben Druck vom stark belasteten Personal nehmen würde. Ob ein entsprechender Effekt eintreten würde, hängt jedoch stark davon ab, ob, und wenn ja, wie die Post diesen neuen Spielraum ausnutzen würde – es sind auch gegenteilige Effekte denkbar», so Syndicom weiter.