Das staatsnahe Unternehmen eröffnet eine Niederlassung in Lissabon. In der portugisischen Hauptstadt will die Post IT entwicklen.
«Weil sie die nötigen IT-Fachkräfte in der Schweiz nicht mehr ausreichend rekrutieren kann, bleiben immer mehr Stellen unbesetzt. Die Post geht deshalb neue Wege: Sie baut in Portugal einen eigenen europäischen IT-Entwicklungs-Standort auf», liess die Post am Dienstag verlauten.
Die Filiale soll bis zu 120 Mitarbeitende umfassen. Diese kämen zusätzlich zum bestehenden Personaletat hinzu, unterstrich der Briefkonzern. Die Post verlagere keine IT-Stellen ins Ausland. «Im Gegenteil: Die Post plant, bis 2030 auch in der Schweiz voraussichtlich 200 neue IT-Arbeitsplätze zu schaffen.»
Gemischt sind die Gefühle bei der Postgewerkschaft. Einerseits verstehe man die missliche Situation auf dem Fachkräftemarkt. Und dass die Post in Portugal Arbeitsbedingungen über dem Marktniveau anbieten wolle, sei «vorbildlich», sagte Matteo Antonini, der in der Geschäftsleitung von Syndicom für die Logistikbranche zuständig ist.
Andererseits will die Gewerkschaft verhindern, dass Jobs ausgelagert werden. «Alle Angestellten in Portugal sollen ein Stellenangebot für die Schweiz erhalten, sie sollen ihre Jobs auch in der Schweiz wahrnehmen können.» Damit werde eine Konkurrenzsituation zwischen den Jobs in der Schweiz und im Ausland unterbunden.
Und: Ableger im Ausland dürften nicht zur Regel werden – «gerade im Service public».