Ein Kommentar von SRF-Deutschland-Korrespondentin Alexandra Gubster zu den Protesten in Giessen hat bei der SVP für Unmut gesorgt, wie der «SonntagsBlick» berichtet.
Dort wurde die Jugendorganisation der AfD Ende November an ihrer Gründungsversammlung von heftigen Gegendemonstrationen begleitet, bis zu 30’000 Personen demonstrierten laut Polizeiangaben. Gemäss Behördenangaben wurden 50 Polizisten verletzt.
Gubser habe die Proteste als «mehrheitlich bunt und friedlich» bezeichnet und sagte zur Demonstration gegen den AfD-Anlass: «Eine wehrhafte Demokratie zeigt Präsenz», schreibt die Zeitung über ihre Einlassung.
«Dass das SRF Proteste, bei denen es Dutzende Verletzte gab, als friedlich bezeichnet, ist unverständlich und zeugt von einer äusserst tendenziösen Berichterstattung», zitiert der «SonntagsBlick» SVP-Nationalrat Thomas Matter.
Der Satz über die Demokratie habe ihn am meisten geärgert. «Die Versammlung von Menschen zu stören, weil man deren politische Meinung nicht teilt, ist alles andere als demokratisch», so Matter.
Die Fernsehjournalistin sei nicht zum ersten Mal durch politische Meinungsäusserungen aufgefallen. 2022 habe Gubser nach der Niederlage von Marine Le Pen gegen Emmanuel Macron bei den französischen Präsidentschaftswahlen gesagt, ihr sei «ein Stein vom Herzen gefallen», und eine Wahl von Le Pen wäre ein «Albtraum» gewesen.
Der SVP-Politiker werde nun bei der Ombudsstelle der SRG eine Beanstandung einreichen.
Auf Anfrage bei SRF hiess es, die Kritik am Auftritt von Alexandra Gubser sei nicht ganz unberechtigt. «Die Berichterstattung und Wortwahl habe man im Rahmen der regelmässig durchgeführten Sendekritiken intern diskutiert‘», schreibt der «SonntagsBlick».
Und der Satz zur wehrhaften Demokratie sei «nicht optimal platziert» worden. Die Aussage zielte auf die friedlichen Demonstranten und nicht auf die Steinewerfer. Das sei teilweise missverstanden worden.



