Der Abbau der Post geht weiter: Gerade wurde bekannt, dass unter anderem in der Stadt Zürich vier Filialen geschlossen werden. Dies sind die Post Aussersihl und Wipkingen. Aber auch die Poststellen Zürichberg und Binz/Giesshübel sollen verschwinden.
Ersetzt werden sie durch mehrere Postagenturen, auch Partnerfilialen genannt, wie die Post schreibt. Damit gemeint sind Läden wie Apotheken oder Lebensmittelgeschäfte, in denen die Post einen Schalter eröffnet. Bedient wird man nicht von ausgebildeten Postangestellten, sondern von Verkäufern der Partnerfiliale.
In Zürich gibt es bereits neun solcher Postagenturen. Schweizweit sind es rund 800. Damit will die Post der gestiegenen Mobilität der Kunden Rechnung tragen.
Von der Schliessung der vier Filialen sind laut Post-Sprecher Markus Werner 21 Mitarbeiter betroffen. Ob sie die Kündigung erhalten, steht noch nicht fest. «Wir werden mit ihnen individuelle Gespräche führen», so Werner gegenüber der NZZ.
Der Zeitpunkt der Schliessungen der Zürcher Poststellen steht gemäss Werner noch nicht fest. «Wir möchten die Umstellung jedoch gerne 2017 noch realisieren.» Was mit den frei werdenden Ladenflächen passiert, ist noch unklar.
«Die Post setzt bei ihrer Strategie stark auf die Auslagerung an Volg-Läden, Bäckereien und in Zukunft Tankstellenshops, wo die Arbeitsbedingungen oft schlechter sind», erklärt Christian Capacoel von snydicom in einem Interview mit der «Berner Zeitung».
Jüngstes Beispiel, so Capacoel, ist ein Projekt der Post, wonach künftig sogar Rentner zu Hause eine Postagentur betreiben sollen. «Dies ist bezüglich Arbeitsbedingungen, Sicherheit und Datenschutz - Stichwort Postgeheimnis - schon sehr fraglich», findet Capacoel weiter.
«Die Post sucht jetzt das Gespräch mit den Gemeinden, Kantonen und der Bevölkerung. Aber offensichtlich stellt sie alle vor vollendete Tatsachen, denn das Ziel von noch 800 bis 900 verbleibenden Poststellen steht nun im Raum. Damit schickt sie die Gemeinden in die Ausmarchung», so Capacoel abschliessend.