Die Kunden wollen alles möglichst billig und schnell. Darauf hat jetzt die Migros-Tochter Digitec Galaxus reagiert. Um Kosten zu sparen und noch schneller liefern zu können, setzt das Unternehmen in Zukunft vermehrt auf einen privaten Transportbetrieb.
Das Nachsehen haben vor allem temporäre Mitarbeitende bei der Post, wie Beobachter meinen.
Zwar haben Digitec Galaxus und die Post diesen Frühling ihre Zusammenarbeit neu verhandelt. Der Onlinehändler stellte in Aussicht, in den kommenden drei Jahren 11 Millionen Sendungen mit der Post zu transportieren.
Wie der «SonntagsBlick» publik macht, teilte Digitec Galaxus der Post in der vergangenen Woche aber plötzlich mit, dass man ab Herbst vermehrt mit einem anderen Logistikpartner zusammenarbeiten wolle.
Für die Post sei diese Nachricht komplett überraschend gekommen, will die Zeitung aus einem internen Mail wissen. Die Post gehe nun davon aus, dass man pro Jahr «über eine Million Sendungen weniger verarbeiten wird».
Bekannt wurde auch, dass das Logistikunternehmen Planzer zum Handkuss gekommen ist. Neben der enttäuschten Post kritisiert auch die Gewerkschaft Syndicom den Wechsel zum privaten Anbieter, denn «Planzer untersteht keinem Gesamtarbeitsvertrag».
Die Migros-Tochter betonte hingegen, dass man die Arbeitsbedingungen des neuen Partners Planzer geprüft habe und überzeugt sei, dass diese «sehr gut» seien.
Digitec Galaxus war seit 20 Jahren einer der grössten Kunden der Post. Der gelbe Riese ging deshalb davon aus, auch in Zukunft der Exklusivpartner von Digitec Galaxus zu sein.
Ein Sprecher von Digitec Galaxus präzisierte dazu: «Es gab zu keiner Zeit eine Vereinbarung in Bezug auf Exklusivität zwischen uns und der Post.» Zudem bleibe die Post ein wichtiger Partner: «Wir werden weiter mehr als 80 Prozent unseres gesamten Paketvolumens über die Post versenden.»
Als Grund für den Wechsel gab Digitec Galaxus an, «dass andere Anbieter Sperrgutsendungen günstiger anbieten und die Pakete noch später annehmen als die Post», so eine Post-Sprecherin.
Direkt betroffen vom Wechsel werden wohl Temporär-Mitarbeitende sein, vor allem im regionalen Paketzentrum Bützberg. Man könne Kündigungen nicht ausschliessen, hiess es.