Kaum ins Amt gewählt, stellte die «NZZ am Sonntag» den künftigen Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes (SGV) Henrique Schneider bereits unter Plagiatsverdacht.
Der bisherige Stv. des abtretenden Hans-Ulrich Bigler soll seinen Lebenslauf unter anderem mit zwei Professuren geschönt haben. Ausserdem soll ein «begründeter Verdacht auf schwerwiegendes wissenschaftliches Fehlverhalten», nämlich serienmässiges Plagiieren, vorliegen, wie die «NZZ am Sonntag» in der Ausgabe vom 19. März schrieb.
Die Plagiatsvorwürfe basieren unter anderem auf einem Gutachten des österreichischen Plagiatsforschers Stefan Weber.
Nun will der SGV-Vorstand die Vorwürfe von einer «unabhängigen, anerkannten Person» untersuchen lassen. Ein externes Gutachten sei in Auftrag geben worden, teilte der Verband am Dienstag mit.
«Damit soll Henrique Schneider die Gelegenheit erhalten, im Rahmen der Untersuchung Stellung zu beziehen und die Vorwürfe zu widerlegen. Die Untersuchung soll vor Amtsantritt von Henrique Schneider abgeschlossen sein.»
Schneider war am 8. Februar von der Gewerbekammer des SGV zum neuen Direktor gewählt worden. Der Amtsantritt ist auf den 1. Juli geplant.