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Montag
31.10.2022

Medien / Publizistik

Pipilotti at work: Die von Rist gestalteten Seiten sollen nach der Lektüre als Tischsets ein Zweitleben führen. (Bild © NZZ)

Pipilotti at work: Die von Rist gestalteten Seiten sollen nach der Lektüre als Tischsets ein Zweitleben führen. (Bild © NZZ)

Die Gestaltung der «Neuen Zürcher Zeitung»-Ausgabe vom Samstag hat Pipilotti Rist zu verantworten. 

Die alte Tante wird dank der Videokünstlerin zum «Kunstobjekt und Sammlerstück», heisst es vorsorglich an der Falkenstrasse schon am Freitag. Zum Ausdruck bringen will die NZZ mit dem Happening ihr «Bedürfnis nach Re- und Upcycling». 

Bewegte, farbenfrohe Formen ziehren als Rahmen Front und ausgewählte Seiten und sind eng verbunden mit dem Layout und dem Satzspiegel der Zeitung: So verändert sich etwa die Farbe der Abbildungen in der Zeitung dort, wo der Rahmen sie durchzieht. 

Der Witz dabei: Die durchgestalteten Seiten sollen nach der Lektüre als Tischsets ein Zweitleben führen. 

«Ich liebe Tischsets und bin gleichzeitig eine Wiederverwendungsfetischistin. Zudem sind Zeitungen sehr hygienisch», erklärt die Pionierin der Videokunst im Interview mit Feuilleton-Redaktorin Birgit Schmid

Und weiter: «Unser Vater Walter half als Hausarzt auch bei Spontangeburten und verwendete mangels sauberer Tücher im Notfall eine frische Zeitung, um ein Neugeborenes hinzulegen, bevor er die Nabelschnur durchschnitt.»

Das Feuilleton der Sondernummer fokussiert natürlich ganz auf Pipilotti Rist

Ausserdem produzierte Rist für die NZZ die Edition «Die Sonne geht im Westen unter und steigt im Osten wieder auf». Ein wie gemalt wirkender Druck, der digital erzeugt wurde. 

Nur solange Vorrat reicht, 3'500 Franken das Stück.