Journalisten enthüllten letztes Jahr mithilfe des Öffentlichkeitsgesetzes Spesenexzesse der Schweizer Armee. Philippe Boeglin von «La Liberté» wird dafür mit dem Prix Transparence 2018 ausgezeichnet.
Der von Medienschaffenden der Deutsch- und Westschweiz getragene Verein Öffentlichkeitsgesetz.ch hat den Prix Transparence dieses Jahr zum ersten Mal verliehen.
Damit ausgezeichnet würden Journalistinnen und Journalisten, die ein Öffentlichkeitsgesetz zielführend und wirkungsvoll anwenden, teilt der Verein mit.
Ein Pokal aus Berner Amtshaus-Sandstein und Glas wurde Boeglin vor dem Bundeshaus Ost, dem Sitz des Verteidigungsdepartements, durch Martin Stoll, Geschäftsführer von Öffentlichkeitsgesetz.ch, übergeben.
Mit dem zweiten Platz prämiert wurde eine Medienvereinigung, bestehend aus «Walliser Bote», «Le Nouvelliste», dem Westschweizer Fernsehen (RTS) und «Le Temps». David Biner, Julien Robyr, Marie Giovanola und Xavier Lambiel hatten vor einem Jahr von den Walliser Behörden einen Untersuchungsbericht zur Historie der Quecksilberverschmutzung durch das Chemiewerk Lonza herausverlangt. Anhand des Dokuments konnten sie zeigen, wie die Behörden das gravierende Umweltproblem ignoriert und dadurch verschärft hatten.
Die Bündner Journalistin Stefanie Hablützel wurde mit dem 3. Platz ausgezeichnet. Die Journalistin hat für die Zeitschrift «Der Beobachter» zu einer Umweltpanne bei der Sanierung der im Kanton Graubünden gelegenen Staumauer Punt dal Gall recherchiert.
Insgesamt hat Öffentlichkeitsgesetz.ch 46 Beiträge aus Presse, Rundfunk und TV evaluiert, welche 2018 mithilfe eines Öffentlichkeitsgesetzes realisiert worden sind. Zehn davon wurden für den Prix Transparence 2018 nominiert.
Juriert wurden die Beiträge von einem Gremium, bestehend aus Chefredaktorinnen, Chefredaktoren und Publizisten der Deutsch- und Westschweiz: Lis Borner (Radio SRF), Pascal Hollenstein (CH Media), Ariane Dayer (Tamedia Westschweiz), René Schuhmacher (Konsumenteninfo), Gabriel de Weck (BNJ FM), Sandra Jean («Le Nouvelliste») Katia Murmann (Blick.ch) und Martina Fehr («Südostschweiz»).