Für Google ist es eine Zeitenwende: Nach mehreren Monaten verhandeln, steht die Personalvertretung bei Google Zürich. 20 Personen des US-Internetkonzerns vertreten nun das Personal in Zürich.
«Am 17. Juni begannen die Personalvertretungswahlen, die eine Woche dauerten», wie Miriam Berger, Zentralsekretärin ICT bei Syndicom, auf Anfrage des Klein Reports am Montag erklärte.
Man vermelde das heute, um dem Personal zu gratulieren, sagte die Gewerkschaftsvertreterin zur erstmaligen Etablierung einer Vertretung beim Internetkonzern, der nach eigenen Angaben in der Schweiz 4000 Mitarbeitende beschäftigt.
Die Personalvertretung bei Google Zürich, die mittlerweile auch die «Zooglers» genannt werden, konnten von April bis Juni ein Mal die Woche bei den Syndicom-Office-Hours Fragen bezüglich ihrer Rechte stellen. Die Online-Sessions dauerten gemäss Miriam Berger jeweils eine Stunde.
Auch die Walkouts an verschiedenen Standorten bei Google hätten gezeigt, «dass es Anliegen in der Belegschaft gibt, die sich nicht von alleine lösen», so Berger. «Darum begrüssen wir von Syndicom die Schaffung von Strukturen, welche Mitwirkung ermöglichen.»
In der nun etablierten «Zoogler»-Personalvertretung, dem Employee Representation Committee (ERC), sind gemäss Berger auch Syndicom-Mitglieder vertreten. Man sei seit anderthalb Jahren mit den «Zooglern» im Austausch.
Das sei der gemeinsame Erfolg von zahlreichen Mitarbeitenden, die für ihre Rechte und mehr Mitbestimmung eingestanden seien, so die Gewerkschafterin. «Wir haben den Prozess beratend über die Monate begleitet», erklärte Berger, die seit 2017 bei der Gewerkschaft Syndicom in verschiedenen Funktionen tätig ist. Zuvor war sie für die Unia tätig.
Ein erster Kontakt zwischen den Mitarbeitenden und der Gewerkschaft kam aufgrund des Google-Projekts «Dragonfly» zustande.
«Wir haben von Google keine Auflagen erhalten», sagte Miriam Berger auf eine entsprechende Frage des Klein Reports, bezüglich der Einflussnahme des US-Konzerns auf den gesamten Prozess. «Persönlich finde ich es beeindruckend, wie die 'Zoogler' sich aktiv für die Personalvertretung eingesetzt haben und dieses kollektive Handeln nun zum Erfolg geführt hat.»