Tor oder Abseits? Foul oder Schwalbe? Mit diesen Fragen muss sich Patrick Schmid künftig nicht mehr befassen. Nach der Europameisterschaft in Frankreich beendet der SRF-Mann Mitte Juli seine Tätigkeit als Fussballkommentator «auf eigenen Wunsch». Sein Ersatz wurde bereits gefunden, es ist der Zürcher Manuel Köng.
Dass Patrick Schmid freiwillig aufhört, überrascht auf den ersten Blick. Denn ein Engagement als Fussballkommentator gilt doch eigentlich als absoluter Traumjob: Volle Stadions, spektakuläre Tore und taktisch ausgeklügelte Spielzüge warten jede Woche darauf, kommentiert zu werden. Oder etwa doch nicht?
«Ich habe mir diesen Entscheid reiflich überlegt», erklärt Patrick Schmid gegenüber dem Klein Report, und fährt gleich fort: «Ich kommentiere auch noch Leichtathletik und Langlauf, das ist alles sehr zeitintensiv. Man muss auch privat immer interessiert sein und alles verfolgen», so der SRF-Kommentator.
Dadurch, dass Schmid nun auch vermehrt für «Sport aktuell» oder das «Sportpanorama» produziert - das heisst, für einzelne Sendungen zuständig ist, die Planung macht, Journalisten einsetzt und verantwortlich ist - hat Schmid nun noch weniger Zeit. «Das Produzieren gefällt mir sehr gut», sagt Schmid, wobei ihm daran besonders gefalle, im Team zu arbeiten. «Ich bin ein Teamplayer», meint Schmid, der deshalb künftig noch mehr produzieren will.
Sein Nachfolger als Fussballkommentator wird Manuel Köng. Köng ist seit zehn Jahren bei SRF als Redaktor für die Sendungen «Sport aktuell», «Sportpanorama» und «Sportlounge». Sein Kommentatoren-Debüt gab er 2015 in den Sportarten Biathlon und Tennis. Zuletzt kommentierte er im Doppelpack mit Linkshänderin Patty Schnyder die Fed-Cup-Spiele der Schweizer Tennisspielerinnen souverän.
«Ich spiele selber leidenschaftlich gerne Fussball», sagt Köng gegenüber dem Klein Report und meint humorvoll weiter: «Wie das so ist im Hobbyfussball, übersteigt der sportliche Ehrgeiz mein Talent leider um ein Vielfaches.» Nun darf Köng den professionellen Fussballspielern mit kritischem Blick auf die Füsse schauen.
Auch der neue Fussballkommentator arbeitet eigentlich lieber im Team, wie er sagt: «Es macht schon mehr Spass zu zweit. Wenn die Kollegin oder der Kollege nebenan die Augen verdreht, dann merkst du sofort, dass du dich sprichwörtlich verdribbelt hast beim Kommentieren», beschreibt Köng weiter.
Ganz alleine muss er auch die Fussballspiele nicht kommentieren. «In der Super League sind wir dann jeweils zu zweit mit einem unserer Experten Christoph Spycher, Gürkan Sermeter oder Benjamin Huggel», freut sich Köng bereits jetzt. Und auch das SRF-Fernsehpublikum kann sich freuen, denn die Experten rund um Sermeter sind eine erfreuliche Bereicherung beim SRF, wie der Klein Report findet.
Künftig will sich Manuel Köng der Herausforderung stellen, sowohl Hardcorefans als auch Gelegenheitszuschauer zufriedenzustellen. «Das Wichtigste ist, dass zu Hause die Stimmung, die Spannung, die Emotionen aus dem Stadion rüberkommen», sagt er abschliessend. Und in Sachen Kompetenz ist das SRF mit den Experten nun auch gut aufgestellt.