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Montag
15.01.2024

TV / Radio

Moderator Mario Grossniklaus (r.) im freundschaftlichen Austausch mit Experte Victor W. Willi...        (Bild: Screenshot SRF)

Moderator Mario Grossniklaus (r.) im freundschaftlichen Austausch mit Experte Victor W. Willi... (Bild: Screenshot SRF)

«Es ist ein schwieriges Thema, über das wir heute diskutieren», begrüsste «Arena»-Moderator Mario Grossniklaus die Zuschauerinnen und Zuschauer. In diesem Punkt hatte er recht.

Drei Wochen nach dem Anschlag der Hamas auf Israel reagierte das SRF mit einer «Arena»-Sendung. Zu reden gab vor allem ein Teilnehmer: Victor W. Willi. Er wurde in der Diskussionsrunde als Experte beigezogen. Willi ist Präsident und Gründer des Middle East Institute in Genf.

Wie nun die Ombudsstelle SRG Deutschschweiz in einem Bericht ausführt, machte der Moderator keine gute Falle und schien mit dem schwierigen Thema überfordert. Ein Beantstander bemängelte, dass Willi «mit sanfter Stimme die gröbsten Lügen verbreiten» konnte.

So habe der Experte die  Hamas unter anderem als legitim gewählte, staatstragende Organisation dargestellt. Was nicht stimmen kann, da keine Wahlen mehr stattfinden. Ausserdem habe Willi die Charta von 2017 relativiert und die Terrorgefahr der Hamas ausserhalb der Region als nicht vorhanden dargestellt.

Die Ombudsstelle schüttelte den Kopf über solchen Wirrwarr des Experten. Schlimmer scheint aber das Verhalten von Grossniklaus zu sein, der seiner Aufgabe in dieser Sendung nicht gewachsen schien:  «Seine Kommentare wurden vom Moderator nicht hinterfragt», schreibt die Ombudsstelle.

Die «Arena»-Redaktion wies darauf hin, dass Willi im Vorgespräch ganz anders geklungen habe. Warum dann diese Entgleisungen während der Sendung? Wahrscheinlich sei Willi nervös gewesen, so die Redaktion. Eine Ansicht, die die Ombudsstelle nicht teilen mag. «Auch die Nervosität von Willi kann seine Meinungen nicht entschuldigen.»