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Samstag
19.10.2019

Medien / Publizistik

NZZ_Fassade

Die «Neue Zürcher Zeitung» soll online zugänglich gemacht werden. Dafür ist die NZZ eine Kooperation mit zwei grossen Schweizer Bibliotheken eingegangen. Die Projektkosten belaufen sich auf etwa eine Million Franken.

Seit der Gründung der «Neuen Zürcher Zeitung» 1780 sind knapp zwei Millionen Zeitungsseiten publiziert worden. Nun werden dank einer Kooperation der NZZ mit der Schweizerischen Nationalbibliothek (NB) und der Zentralbibliothek Zürich (ZB) fast alle Jahrgänge öffentlich zugänglich gemacht, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag.

Die NZZ-Ausgaben zwischen 1780 und 1950 wurden bereits für ein Forschungsprojekt des Instituts für Computerlinguistik der Uni Zürich gescannt.

Jetzt digitalisiert die Zentralbibliothek Zürich auch die restlichen Jahrgänge. Nach Abschluss des Projekts Ende 2021 soll die Zeitung «der breiten Öffentlichkeit sowie der Forschung und Wissenschaft» auf der Webseite e-newspaperarchives.ch zur Verfügung stehen. Die Plattform wird von der Schweizerischen Nationalbibliothek betrieben.

Einzig die letzten 25 Zeitungsjahrgänge bleiben hinter verschlossener Tür. Grund dafür seien wirtschaftliche Überlegungen bei der NZZ, wie Florian Steffen, Leiter Dienst Digitalisierung bei der Nationalbibliothek, auf Nachfrage des Klein Reports am Donnerstag sagte: «Jedes Jahr wird ein weiterer Jahrgang freigeschaltet. Wer einen Artikel aus einer der gesperrten Ausgaben abrufen will, muss sich bei der NZZ direkt melden.»

Insgesamt kostet die Digitalisierung der NZZ eine Million Schweizer Franken. Der Lotteriefonds des Kantons Zürich übernimmt die Hälfte des Betrags, die Nationalbibliothek und die Zentralbibliothek je 20 Prozent. Die restlichen 100'000 Franken bezahlt die UBS-Kulturstiftung.

Eine vergleichbare Kooperation ist auch die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» (FAZ) eingegangen. Die FAZ hat einen Rahmenvertrag mit dem Center for Research Libraries (CRL) in Chicago geschlossen, wie die deutsche Tageszeitung am Donnerstag mitteilte.

Die Kooperation ermöglicht US-amerikanischen und kanadischen Forschungsbibliotheken den Zugang zum digitalen Archiv der FAZ.