Content:

Montag
27.06.2016

Medien / Publizistik

Die NZZ-Gruppe baut die Bildbearbeitung in der Vorstufe ab und lagert die Anzeigenproduktion nach Deutschland aus, wie der Klein Report berichtet hat. 15 Mitarbeitende sollen ihre Stelle verlieren.

Nina Scheu, Mediensprecherin der Sydicom, gegenüber dem Klein Report: «Für etwa die Hälfte der 15 Mitarbeitenden kommt eine Frühpension nicht in Frage, weil sie zu jung sind. Für sie wird es schwer eine neue Stelle zu finden.»

Die Gerwerkschaft kritisiert den Auslagerungsentscheid und verlangt die Umschulung und Weiterbeschäftigung der Betroffenen. Andernfalls muss zumindest der Anfang 2015 ausgehandelte Sozialplan angewendet werden. 

Der neueste, euphemistisch als «Reorganisation» bezeichnete Stellenabbau bei der NZZ-Gruppe betrifft die Bildbearbeitung der Vorstufe und die Anzeigeproduktion. Syndicom kritisiert insbesondere den Auslagerungsentscheid.

Mit dem Outsourcing der Anzeigenproduktion nach Deutschland setzt die NZZ auf die tieferen Löhne in unserem Nachbarland. Das steht dem sonst so traditionsbewussten Schweizer Medienunternehmen sehr schlecht an.


Gerade, weil durch die fortschreitende Digitalisierung immer mehr Arbeitsbereiche automatisiert werden wie jetzt die interne Bildbearbeitung in der Vorstufe, haben die Unternehmen eine besondere Verantwortung gegenüber dem Personal: Sie müssen die Betroffenen rechtzeitig weiterbilden, umschulen und mit ihnen neue berufliche Perspektiven erarbeiten. 

Als gesellschaftspolitisch verantwortungsbewusstes Medienunternehmen steht die NZZ besonders in der Pflicht. Das Outsourcing ganzer Aufgabenbereiche ist vor diesem Hintergrund umso stärker zu kritisieren.


Syndicom unterstützt das Personal und fordert von den Verantwortlichen der NZZ, dass die Auslagerungspläne überdacht und die von der Digitalisierung betroffenen Mitarbeiter umgeschult und innerhalb des Unternehmens neu platziert werden. 

Ansonsten muss für alle Betroffenen der Sozialplan angewendet werden, der Anfang 2015 für die Entlassenen der mittlerweile geschlossenen NZZ-Druckerei ausgehandelt wurde.

Nina Scheu abschliessend zum Klein Report: «Wir stehen im Kontakt mit den betroffenen Mitarbeitern, aber auch mit den zuständigen Leuten beim HR der NZZ. Der Ball liegt nun bei der NZZ!»