Die NZZ konnte im vergangenen Jahr ihr operatives Ergebnis auf 24,2 Millionen Franken steigern – 6,6 Millionen mehr als 2020 und 6,7 Millionen mehr als 2019, bevor die Pandemie losbrach.
An der Zürcher Falkenstrasse erklärt man sich das Gewinn-Plus mit dem «Umsatzwachstum im Nutzer- und im Werbemarkt, der Erholung im Veranstaltungsgeschäft sowie dem erfreulichen Geschäftsverlauf der Beteiligungen und des Joint Venture CH Media», wie aus einer Mitteilung vom Mittwoch hervorgeht.
Besonders stolz zeigte sich die NZZ über den Kern der ganzen Sache: «Insgesamt wurde im journalistischen Kerngeschäft ein Ebit von 10,0 Millionen Franken erwirtschaftet. Dies entspricht 89 Prozent oder 4,7 Millionen Franken mehr als im Vorjahr und einem 10-Jahres-Höchstwert.»
Der Umsatz entwickelte sich allerdings weniger stürmisch: Die erwirtschafteten 239,5 Millionen Franken entsprechen einem Plus von 8 Prozent oder 18,4 Millionen mehr als im Vorjahr. Gegenüber 2019 ist es immerhin noch ein Plus von 4 Prozent.
Den Lesermarktumsatz konnte die alte Tante um 4 Prozent oder 3,8 Millionen steigern – dies nach Verlagsangaben vor allem wegen der digitalen Angebote, «mit denen zusätzlich neue Zielgruppen und neue Märkte erschlossen werden konnten».
Das Veranstaltungsgeschäft entwickelte sich trotz Corona positiv – wobei das Vergleichsniveau 2020 sehr bescheiden angesetzt ist. Das Swiss Economic Forum (SEF) konnte dank Schutzkonzepten und Zertifikatspflicht 2021 rund 1400 Gäste und das Zurich Film Festival (ZFF) etwa 100’000 Besucherinnen und Besucher begrüssen.
Dass sich die Umsätze aus dem Print-Werbemarkt nach dem pandemiebedingten Crash 2020 wieder erholten, verwundert niemanden. Bemerkenswert aber ist, dass die Erträge aus dem digitalen Werbemarkt zum ersten Mal überhaupt die Umsätze aus dem klassischen Print-Inseratemarkt übertrafen. Insgesamt nahm der Ertrag im Werbemarkt gegenüber 2020 um 21 Prozent oder 13,6 Millionen Franken zu.
Auch der Digitalvermarkter Audienzz und das Architekturportal von Architonic ArchDaily erzielten «zweistellige Wachstumsraten»; Zweiteres übernahm im letzten Jahr das Online-Designmagazin «Designboom».
Das Finanzergebnis an den Kapitalmärkten hat der NZZ 1,9 Millionen eingespielt. «Das Eigenkapital inklusive Minderheitsanteile hat um 26,3 Millionen Franken zugenommen und beläuft sich auf 278,1 Millionen Franken.»
Damit sank der Eigenfinanzierungsgrad leicht von 76 auf 75 Prozent, «was nach wie vor einem hohen Eigenfinanzierungsgrad entspricht», wie das Medienhaus unterstreicht.
Aufgrund des Konzernergebnisses beantragt der Verwaltungsrat der NZZ der Generalversammlung vom 23. April eine Dividende von 250 Franken pro Aktie. «Die 2021 von der NZZ AG bezogenen Corona-Unterstützungsleistungen im Bereich der indirekten Presseförderung wurden zurückbezahlt.»