Die NZZ will Wien und Zürich enger zusammenrücken. Beim österreichischen Digitalblatt NZZ.at sollen Technik, Marketing und die internationalen Themen in Zukunft von der Schweiz aus betreut werden. Neun Mitarbeitende müssen gehen, dies obwohl sich NZZ.at innerhalb des ersten Jahres seines Bestehens «als liberale Stimme im österreichischen Medienmarkt gut etabliert» habe, wie der Verlag mitteilt.
Von Österreich ablassen, will die Neue Zürcher Zeitung aber nicht. Auch wenn die Mediengruppe ihre Kräfte in Zürich bündelt und in Wien spart, bleibe Österreich ein «wichtiger Teil der Internationalisierungsstrategie der Gruppe»: «Österreich ist und bleibt ein wichtiger Markt für die NZZ», unterstrich CEO Veit Dengler am Dienstag, der selber Österreicher ist.
Die Reorganisation zielt vor allem auf «die Integration von NZZ.at in die technische Infrastruktur sowie in die neuen datengetriebenen Marketingsysteme und -prozesse des Mutterhauses». Auf redaktioneller Ebene werden von Zürich aus neu die internationalen Schauplätze bespielt, während die Wiener Kollegen und Kolleginnen sich auf die österreichischen Themen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft kümmern, die «laut Untersuchungen des Nutzerverhaltens auf besonders grosses Interesse stossen».
Aufgrund der engeren Verzahnung zwischen Zürich und Wien würden bis September neun Mitarbeitende von NZZ.at das Unternehmen verlassen. Man werde die Arbeitsverhältnisse nicht kurzfristig aufkünden und die Kollegen unterstützen, versprach Anita Zielina, Chefredaktorin Neue Produkte der NZZ. Chefredaktor von nzz.at bleibt weiterhin Michael Fleischhacker.