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Freitag
05.06.2020

Medien / Publizistik

Der langjährige Redaktor und Auslandskorrespondent der «Neuen Zürcher Zeitung», Andreas Oplatka, ist vergangene Woche im Alter von 78 Jahren verstorben.

Andreas Oplatka ist nach einer Krankheit in seinem Haus in Zollikon verstorben. «Oplatka war nicht nur einer der profundesten Kenner und scharfsichtigsten Analytiker Osteuropas, sondern auch ein integrer, feinfühliger und hilfsbereiter Mensch», schrieb die NZZ in ihren Nachruf am Donnerstag.

Oplatka wurde 1942 in Budapest geboren. Er kam 1956 nach der Niederschlagung des ungarischen Volksaufstandes in die Schweiz und studierte Germanistik und Geschichte in Zürich und Wien. Von 1968 bis 2004 war Oplatka Redaktor und Korrespondent der NZZ in Stockholm, Paris, Moskau und Budapest.

Nach seiner Pensionierung schrieb er Bücher und übersetzte literarische Werke aus dem Ungarischen. Von 2005 bis 2012 lehrte der ehemalige Journalist ausserdem osteuropäische Geschichte an der deutschsprachigen Andrássy-Universität in Budapest. 2014 wurde Oplatka zum Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften gewählt.

«Seine journalistischen Texte waren nicht nur sorgfältig recherchiert, gedanklich präzise, ausgewogen und wohltuend unaufgeregt, sondern auch hervorragend geschrieben», so die NZZ weiter. Andreas Oplatka habe grossen Wert auf den Umgang mit der Sprache gelegt. Geprägt wurde sein journalistisches Schaffen von Sorgfalt, Schnörkellosigkeit, Ernsthaftigkeit und Respekt vor den Menschen, über die er schrieb.