Selbst langjährige NZZ-Mitarbeiter zeigten sich am Freitag geschockt, als die «Tages-Anzeiger»-Geschichte «Politische Rochade bei der NZZ» intern die Runde machte.
Inlandrekatorin Claudia Blumer hat geschrieben, dass Rainer Stadler, der seit 29 Jahren an der Zürcher Falkenstrasse arbeitet, die Medien-Seite entzogen wurde. Und dass er fortan als Autor Kolumnen schreiben würde.
Die Medien-Seite werde ab November gemäss «Tages-Anzeiger» vom Ressort Feuilleton bespielt, das von René Scheu geführt wird und dem die Seite seit drei Jahren organisatorisch angegliedert ist. Zuvor gehörte sie dem Inlandressort an.
Dass der NZZ-Chef Eric Gujer und sein Mitarbeiter Rainer Stadler politisch angeblich nicht wirklich einer Meinung sind, war vielen klar und zeigte sich zum Beispiel bei der «No Billag»-Initiative, für die der Chefredaktor Sympathien hatte, während Medienredaktor Stadler sie als Etatist klar ablehnte.
Nun gibt Stadler die Medien-Seite unfreiwillig ab. Die Betroffenen sagen nichts dazu. Die NZZ lässt ausrichten: Es verändere sich nichts, ausser dass Stadler, ein «hochgeschätzter Experte und Autor unseres Hauses, von Produktionsaufgaben entlastet werden kann».