Das Medienhaus NZZ hat den betrieblichen Gesamtertrag im ersten Semester 2021 im Vorjahresvergleich um 11,6 Prozent auf 106,2 Millionen Franken gesteigert. Der Vergleich ist aber mit Vorsicht zu geniessen, war das erste Halbjahr 2020 doch am massivsten von der Pandemie geprägt.
Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) betrugt 7,7 Millionen Franken und fällt damit um 8,9 Millionen höher aus als im ersten Halbjahr 2020. Unter dem Strich kam ein Unternehmensgewinn von 9,7 Millionen Franken zusammen.
«Namentlich die strategisch wichtigen Einnahmen aus dem Nutzermarkt sind um 7,8 Prozent erheblich angewachsen», unterstrich die Mediengruppe, die sich seit März nur noch NZZ nennt.
Ausserdem liess man von der Falkenstrasse verlauten, dass man im Lesermarkt nicht mehr nur auf neue Abonnenten aus sei, sondern neuerdings auch auf die «Einnahmen pro Abonnent bzw. Abonnentin» fokussiere, «was direkt zur positiven Umsatzentwicklung beitrug».
Während im ersten Semester 2020 die Werbeumsätze wegen der Pandemie und infolge des Lockdown massiv eingebrochen waren, konnte bei den Umsätzen im ersten Halbjahr 2021 in fast allen Mediengattungen eine Zunahme verzeichnet werden.
Der Umsatz aus dem strukturell rückläufigen Werbemarkt Print lag bei 16,4 Prozent über dem katastrophalen Vorjahr. Die Summe der Werbeumsätze aus Online, Rubriken und TV übersteigt den Vorjahreswert um 41,1 Prozent.
«Die markante Umsatzsteigerung ist einerseits auf die im Vorjahr akquirierten Firmen der Arch-Daily-Gruppe und der Zulu5 AG zurückzuführen. Andererseits konnten die digitale Werbevermarktungsfirma Audienzz und die Plattform für Architektur und Design Architonic ein deutliches organisches Wachstum erzielen», interpretierte die NZZ das Umsatzplus.
Interessanterweise nahm der betriebliche Gesamtaufwand um beachtliche 5,3 Prozent zu. Auch hier führte die NZZ die Firmenübernahmen und das Umsatzplus im digitalen Werbemarkt ins Feld sowie den «Wegfall der im Vorjahr erhaltenen Kurzarbeitsentschädigung».
Das anteilige Ergebnis am Joint Venture CH Media beträgt im ersten Semester 2021 3,5 Millionen Franken und damit 3,0 Millionen mehr als im Vorjahr.
«Vor allem durch den höheren Wertschriftenerfolg resultiert ein Finanzergebnis, das mit 2,3 Millionen Franken um 4,2 Millionen Franken über dem Vorjahr liegt.» Auch hier verwundert das deutliche Plus nicht allzu sehr. So brachen die Kurse in der ersten Corona-Welle deutlich ein. Erst in der zweiten Jahreshälfte erholten sich die Kapitalmärkte wieder.