Die «Neue Zürcher Zeitung» erwirtschaftete in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres einen Gruppengewinn von 4,3 Millionen Franken. Das sind 4,9 Millionen weniger als im Vorjahr. Das operative Ergebnis (Ebit) ging um 5,0 Millionen auf 8,5 Millionen Franken zurück.
Der betriebliche Gesamtertrag lag bei 227,5 Millionen Franken. Dies sind 2,7 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, was vor allem eine Folge von tieferen Druckerträgen sei. Die gesunkenen Erträge erklärt das Medienhaus mit dem Verkauf der Appenzeller Druckerei, dem schwierigen Umfeld im Druckmarkt und, last but not least, mit der Schliessung des Druckzentrums in Schlieren.
Zufrieden ist die NZZ mit dem Lesermarkt, wo die Mediengruppe mit 77,5 Millionen Franken «stabile Umsätze» erzielen konnte. Die neu verkauften Digital-Abos konnten die abbestellten Print-Abonnemente «nahezu» aufwiegen.
Im Werbemarkt ging der Ertrag um 1 Prozent zurück und lag neu bei 97,8 Millionen Franken. Ein Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum ist hier allerdings heikel, weil die NZZ die Werbevermarktung im Januar nach neun Jahren von der Publicitas wieder in Eigenregie genommen hat.
Trotz Rückgang der Werbeeinnahmen freut sich die NZZ-Mediengruppe darüber, dass sie «besser abschliesst als der Schweizer Zeitungsmarkt». Die übrigen Erträge legten um 2 Prozent auf 27,6 Millionen Franken zu, vor allem getragen vom Wachstum im Konferenzgeschäft.
Der betriebliche Gesamtaufwand ging um 1 Prozent auf 219,0 Millionen Franken zurück. Die Schliessung der Druckerei in Schlieren reduzierte die Abschreibungskosten und auch der schwache Euro wirkte sich hier aus. Die Integration der Werbevermarktung dagegen verursachte Mehraufwand.
Das Eigenkapital inklusive Minderheiten ging um 5,7 Millionen Franken auf 296,0 Millionen zurück. Das sei vor allem durch Dividendenausschüttungen und «Goodwill-Verrechnungen aus Akquisitionen» zu erklären. Dadurch verringerte sich die Eigenkapitalquote gegenüber Jahresbeginn um knapp 2 Prozentpunkte auf 65 Prozent.
«In hohem Tempo treibt die NZZ-Mediengruppe die Transformation voran und wandelt sich vom klassischen Zeitungsverlag zum Medienunternehmen, das Inhalte zu verschiedenen Produkten gebündelt auf allen nachgefragten Kanälen anbietet», schreibt die NZZ zu ihren Bemühungen, neue Ertragsquellen zu erschliessen, und setzt auf den Faktor Zeit: «Die positiven Auswirkungen dieser Investitionen werden sich erst mit Zeitverzögerung manifestieren.»