Am Samstag hat nach zwei Jahren die ordentliche Generalversammlung der AG für die «Neue Zürcher Zeitung» erstmals wieder physisch stattgefunden.
Die Aktionärinnen und Aktionäre wählten dabei die Digitalexpertin Laura Meyer neu in den Verwaltungsrat. Sie folgt auf Carolina Müller-Möhl, welche aus dem Verwaltungsrat zurücktritt. Dominique von Matt wurde von der Generalversammlung für eine weitere Amtszeit bestätigt, wie der Verlag mitteilt.
Carolina Müller-Möhl wollte nach zwölf Jahren in diesem Gremium «einer neuen Person Platz machen». Verwaltungsratspräsident Etienne Jornod würdigte den ausserordentlichen Beitrag, den sie für das Unternehmen NZZ geleistet hat, und dankte ihr für ihr grosses Engagement.
Ihre Nachfolgerin Laura Meyer ist seit Anfang 2021 CEO der Hotelplan-Gruppe, wo sie ab 2018 Mitglied des Verwaltungsrats war. Sie sei eine ausgewiesene Digitalexpertin und verfüge über reichhaltige Erfahrungen auch im Medienbereich.
Von 2007 bis 2013 arbeitete sie für die Unternehmens- und Strategieberatung McKinsey & Company. Von 2014 bis 2015 war sie bei der NZZ als Head Key Account Management, Sales Strategy & Sales Processes tätig, bevor sie 2015 zur UBS wechselte, wo sie zuletzt als Managing Director, Head Digital Distribution & Analytics tätig war.
Meyer studierte Rechtswissenschaften an der Universität Zürich und absolvierte ihren MBA in Singapur und Frankreich bei Insead.
Aufgrund des positiven Geschäftsverlaufs entschied die Generalversammlung antragsgemäss, eine Dividende von 250 Franken pro Aktie auszurichten. Dies entspricht einer Erhöhung von 50 Franken pro Aktie gegenüber 2020, als zuletzt eine Dividende ausgeschüttet wurde. 2021 wurde aufgrund der unsicheren Pandemiefolgen auf eine Dividendenausschüttung verzichtet.
Die 2021 von der NZZ AG bezogenen Corona-Unterstützungsleistungen im Bereich der indirekten Presseförderung wurden zurückbezahlt.
Beim anschliessenden Zusammensein an der Generalversammlung sagte Bundesrätin Karin Keller-Sutter, die vor ein paar Jahren selber im NZZ-Verwaltungsrat sass, in ihrer Ansprache, dass es zur liberalen Demokratie gehöre, Komplexität, Zielkonflikte und Widersprüche auszuhalten: «Demokratie ist Arbeit. Man muss zu ihr Sorge tragen – zu ihren Institutionen, zur politischen Kultur und damit zu unseren Werten. Jeden Tag aufs Neue.»