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Mittwoch
05.05.2021

Medien / Publizistik

«Globale Zielgruppe»: Nach dem Expansionskurs in Deutschland sucht die NZZ nun auch noch einen Platz an der Sonne auf dem Weltmarkt.

«Globale Zielgruppe»: Nach dem Expansionskurs in Deutschland sucht die NZZ nun auch noch einen Platz an der Sonne auf dem Weltmarkt.

Zumindest auf Schweizer Boden hat es kaum jemand mitbekommen: Seit Kurzem versucht sich die «Neue Zürcher Zeitung» in english.

«The NZZ is one of the preeminent news sources in the German-speaking world», kriegt zu lesen, wer nzz.ch/english in seinen Browser eintippt.

Auf Nachfrage heisst es, dass es sich bei «NZZ in english» um ein «Pilotprojekt» handle, das am 21. April gestartet und auf sechs bis acht Wochen angesetzt sei. 

«Der genaue Verlauf des Projektes wird aber laufend auf Basis der gesammelten Erkenntnisse angepasst», sagte Seta Thakur, Leiterin Unternehmenskommunikation, gegenüber dem Klein Report auf Anfrage. Und so werden die User auf nzz.ch/english natürlich auch dazu aufgefordert, den Daumen zu heben oder zu senken.

Auf Englisch zu lesen gibt es derzeit nur einen kleinen Teil der NZZ. «Es handelt sich um zunächst einzelne Artikel von internationaler Relevanz, die via Social Media ausgespielt werden. Die Auswahl der Artikel erfolgt hypothesen- und datengetrieben», so Thakur weiter zum Klein Report.

Übersetzt werden die Texte maschinell und «in Zusammenarbeit mit einem englischsprachigen Journalisten redigiert».

Als wäre der Expansionskurs in Deutschland nicht schon genug, sucht die NZZ nun auch noch einen Platz an der Sonne auf dem Weltmarkt. Man wolle prüfen, ob es ein «Potenzial eines englischsprachigen Angebots für eine globale Zielgruppe» gebe, sagt Thakur weiter.

Nach Adam Riese heisst das: Die «Neue Zürcher Zeitung» möchte gleichauf mit der «New York Times» ziehen.

Von gesundem Selbstvertrauen zeugt auch das Versprechen auf der Frontpage: «Mit ‚NZZ in English‘ möchten wir die globalen Märkte erreichen, um unsere Sicht auf internationale Nachrichten, Politik, Wirtschaft, Technologie und Gesellschaft zu teilen.»

Für den Klein Report tönt das wie Eric Gujers «anderer Blick» auf Deutschland, nur jetzt halt auf Gott und die Welt.