Es sei ein «feuchter Traum der Betonwirtschaft» schreibt Peer Teuwsen in seinem Artikel in der NZZ vom 11. Februar über die ZHdK und titelt: «Das ist ein Selbstbedienungsladen. Was ist los an der Zürcher Hochschule der Künste?»
Das Toni-Areal ist unter Insidern seit 2014 umstritten. 39 Kunsthochschulen, Designwerkstätten, Musikräume et cetera wurden in der Milchfabrik zusammengeschlossen. Nun wissen alle, dass es in der Kunst immer besonders intim zu- und hergeht. Laut NZZ habe eine Departementsleiterin nach ihrer Anstellung auch ihren Ehemann angestellt sehen wollen; ein Kollege von ihr wollte seinem Sohn in der Forschung eine Stelle vermitteln. Es gibt Tausende von Verträgen mit externen Dozentinnen und Dozenten – eine Übersicht fehlt.
Die Universitätsleitung ist divers: ein deutscher Postkolonialer, eine holländische Feministin, ein französischer Schwulenaktivist sind von der NZZ aufgeführt. Mit dem neuen Lehrplan gab es über 34 Betroffene, die abgebaut werden. Der Kanton bringt zudem ein neues Lohngefüge hinein.
Dies alles, indem Vetternwirtschaft laut NZZ offensichtlich floriert. Auf die medialen Angriffe reagierte die Medienstelle der ZHdK damit, dass alle Vorwürfe «nach unserem Kenntnisstand» haltlos seien.
Eine Frau spricht indessen Klartext (NZZ, 11.2.2024): «Die Zürcher Hochschule der Künste ist für Angestellte mit Leitungsfunktion ein Selbstbedienungsladen, und sie geht mit ihren Angestellten unfair um, das Personalmanagement ist desolat.» So Marlies Stopper vom «Berufsverband der Dozierenden und wissenschaftlichen Mitarbeitenden der Zürcher Fachhochschulen» in der NZZ.
Erst Ende Januar stellte Transparency International der Schweiz ganz allgemein ein schlechtes Zeugnis punkto Vetternwirtschaft aus.
Es geht um direkte Korruption, enge Verknüpfung von Staatsgeldern und Lobbies sowie um persönliche Vorzüge in Ämtern gegen entsprechende Dienstleistungen.
Der Klein Report dokumentiert seit Monaten viele Fälle und fragt: Wird sich diesbezüglich in der Schweiz jemals etwas ändern?