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Mittwoch
30.11.2005

Medien / Publizistik

Der designierte neue Chefredaktor der «Neuen Zürcher Zeitung», Markus Spillmann, besitze ein «ausgeprägtes organisatorisches und unternehmerisches Flair», unterstrich NZZ-Verwaltungsratspräsident Conrad Meyer am Mittwochmorgen gegenüber dem Klein Report in Ergänzung des Communiqués vom Vorabend.

Spillmann sei «jung und dynamisch», sagte Meyer weiter, und ganz offensichtlich sind dies Qualitäten, die aus Sicht der Verwaltungsrats wichtig sind, um das in Ertragsengpässen operierende 225-jährige Qualitätsblatt wieder in die schwarzen Zahlen zu bringen.

Zudem sei ihm wichtig, dass Spillmann eine breite Erfahrung im Inlandjournalismus und im Ausland habe sowie beim Aufbau der «NZZ am Sonntag» massgeblich beteiligt gewesen sei.

Allerdings lehnte es Meyer ab, über die Ziele, die der VR dem neuen Chef gesetzt hat, etwas auszusagen: «Dazu sage ich natürlich nichts», beschied er dem Klein Report. Er hob aber hervor, dass der Aufgabenbereich des neuen Chefredaktors mit der Führung der NZZ-Redaktionen «einen präziser definierten Bereich zu betreuen hat als sein Vorgänger». Gemäss der neuen Führungsstruktur teilen sich Spillmanns Vorgänger Hugo Bütler und der neue Chefredaktor die bisher von Bütler allein wahrgenommenen Aufgaben, wobei für Spillmann die Tageszeitung «ganz klar im Vordergrund» steht, wie Hugo Bütler dem Klein Report sagte. Die genaue Aufgabenteilung «ist im Einzelnen noch zu regeln», gab er weiter bekannt. Jedenfalls habe er bezüglich seines Nachfolgers «die Überzeugung, dass es gut kommt».

Auch zum Wahlverfahren, das der Verwaltungsrat im April dieses Jahres offiziell gestartet hatte, wollte Präsident Meyer keine inhaltlichen Angaben beispielsweise über die Anzahl der internen und externen Bewerberinnen und Bewerber machen. «Wir haben ein breites Verfahren eingeleitet, und von Anfang an bestimmt, dass wir jetzt entscheiden wollten», sagte Meyer, der den Wahlprozess «persönlich geplant und geführt» hatte, wie er ergänzte. Ab 1. April 2006, so betonte er abschliessend, werde man sehen, wie sich die NZZ inhaltlich weiterentwickeln werde.