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Freitag
04.10.2013

Medien / Publizistik

Dengler_Veit_NZZ_Klein_Report

Die Partei Neues Österreich (Neos) gehört zusammen mit der FPÖ zu den Gewinnern der Nationalratswahlen im östlichen Nachbarland.

Die Partei schaffte mit einem Wähleranteil von 4,9 Prozent auf Anhieb den Einzug ins Parlament. Noch bis am Sonntag im Vorstand war NZZ-CEO Veit Dengler, der die Partei im Oktober 2012 mitbegründet hatte.

«Ausgelassen gefeiert wurde ausser bei den Freiheitlichen vor allem in einem Wiener Dachgeschoss, in dem das Neue Österreich (Neos) seine Zentrale hat», feierte die «Neuen Zürcher Zeitung», die Zeitung von Denglers neuem Arbeitgeber, den Wahlsieg der Partei ab. «Neos sprach mit einem klaren wirtschaftsliberalen Kurs und einem starken Fokus auf die Bildungspolitik jene Wählergruppen an, die die bürgerliche Volkspartei (ÖVP) mit ihrer Klientelpolitik zuletzt stark vernachlässigt hatte.»

Was Dengler mit seiner liberalen Partei in seiner Heimat Österreich geschafft hat, dürfte der FDP-Riege im NZZ-Medienhaus Eindruck gemacht haben. Politisch kommen die Liberalen in der Schweiz seit Jahren nicht vom Fleck.

Als Politiker ist Veit Dengler seit dieser Woche nun aber nicht mehr aktiv. «Als Vorstand bin ich am Montag mit Wirkung vom 1. Oktober zurückgetreten», sagte er am Mittwoch gegenüber dem Klein Report. «Die Arbeit hat Spass gemacht und ist für mich jetzt abgeschlossen; ich freue mich für Neos, aber mein Platz ist in der NZZ-Mediengruppe in Zürich.»

Davor hatte er sich für die wirtschaftsliberale Partei aber mächtig ins Zeug gelegt. «Bis zu meinem Dienstbeginn bei der NZZ-Mediengruppe im August 2013 habe ich teils als Geschäftsführer, teils wahlkämpfend als stellvertretender Vorsitzender die meiste Zeit in Österreich, vor allem in Wien, Tirol und Vorarlberg verbracht», so Dengler.

Neos hatte es am vergangenen Sonntag als erste Partei seit 1949 auf Anhieb in den Nationalrat geschafft und kann nun neun Parlamentarier stellen. «Das war nur möglich, weil wir als Team miteinander über Inhalte und Positionen gerungen, im engen Schulterschluss die Marschrichtung abgesteckt und die Wählerinnen und Wähler gemeinsam überzeugt haben», lobt der neue NZZ-CEO sich selber und die neue Partei. Diese Aussage zielt natürlich vorauseilend in Richtung der Zürcher Falkenstrasse.

Auf die Frage des Klein Reports, ob er es bereue, nicht selbst kandidiert zu haben und nun einer der neun Neos-Parlamentarier sein zu können, antwortete er nicht. Über einen Tweet setzte er aber eine weitere taktische Message ab: «Mission accomplished. Alles in tollen Händen. Jetzt volle Kraft auf NZZ.», und dazu den Hashtag «Nostalgie».