Radio, Fernsehen, Print und Online unter einem einzigen Dach: Nach der Stadtredaktion des «St. Galler Tagblatts» sollen auch Radio FM1, die Online-Plattform FM1Today und TVO in den neuen Newsroom im Industriequartier umziehen. Im «Ostschweizer Medienhaus» der NZZ hat es Platz für 137 Mitarbeitende.
Die Umsiedlung der Stadtredaktion des «St. Galler Tagblatts» vom Oberen Graben ins neue Grossraumbüro an der Fürstenlandstrasse 122 verlief nicht ohne Nebengeräusche. In einem Interview, das im eigenen Blatt erschienen ist, erklärte Chefredaktor Stefan Schmid deshalb die Hintergründe des Umzuges.
«Wir können das Redaktionsgebäude am Oberen Graben verkaufen. Das gibt wieder Geld», sagte Stefan Schmid, konfrontiert mit der Aussage, dass die Stadtredaktion das Zentrum «verlassen musste, obwohl sie sich dagegen wehrte». Der Chefredaktor habe Verständnis für diese Skepsis. «Die Stadtredaktion hatte eine eigenen Identität - auch in Abgrenzung zur Zentrale an der Fürstenlandstrasse. Es war uns aber ein grosses publizistisches Anliegen, die grösste Lokalredaktion des `Tagblattes` von Anfang an in den Newsroom zu integrieren.»
Im neuen Grossraumbüro arbeiten nun die Ressorts Sport, Nachrichten und Politik, Wirtschaft, Focus, Infografik, Layout, Online, Ostschweiz, Fotografen, Produzenten, Korrektorat, Sekretariat, die Bild-, Stadt- und Chefredaktion, das Team der Wochenzeitung «A» sowie die Redaktion der «Ostschweiz am Sonntag», alle zusammen auf 1400 Quadratmetern und zwei Stockwerken.
Die räumlich abgetrennten Einzelbüros des alten Newsrooms gehören hingegen der Vergangenheit an: «Ressorts, die zusammengehören, wie etwa Infografik und Layout, waren räumlich getrennt. Das entspricht nicht einem modernen Redaktionsalltag», findet Stefan Schmid. «Wir brauchen im Grossraumbüro insgesamt weniger Platz und zahlen weniger Miete.»
Die Pläne der NZZ mit den Regionalmedien in der Ostschweiz gehen aber noch weiter, wie der Redaktionsleiter im Interview ausführte: «Radio FM1, die Online-Plattform FM1Today und TVO ziehen auch an die Fürstenlandstrasse. Es entsteht ein richtiges Ostschweizer Medienhaus mit Radio, Fernsehen, Print und Online unter einem Dach.»
So werde etwa tagblatt.ch künftig intensiver mit FM1Today zusammenarbeiten, dennoch sollen sich die beiden Online-Portale inhaltlich stärker unterscheiden als heute. Und das Onlineangebot des «Tagblatts» soll künftig nicht mehr gratis sein. «Es wird verschiedene Angebote geben. Klar ist: Guter Journalismus ist teuer. Gratis ist er auf Dauer nicht zu haben», so Stefan Schmid.