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Dienstag
28.04.2020

Medien / Publizistik

«Gredig direkt»: «Langweilig» und «brav»

«Gredig direkt»: «Langweilig» und «brav»

Das neue SRF-Talkformat «Gredig direkt» mit Moderator Urs Gredig sei zu brav und verbreite Langeweile. Das schrieb Francesco Benini in der «NZZ am Sonntag».

Die erste Ausgabe von «Gredig direkt» hätten 202'000 Zuschauerinnen und Zuschauer gesehen, die zweite 164'000 und die dritte noch 149'000. Die neue Talkshow mit Urs Gredig sei auf dem besten Weg zu einem Flop für das Schweizer Fernsehen, schrieb die «NZZ am Sonntag».

Das Interesse schwinde, weil «Gredig direkt» bisher «Langeweile» verbreite. Es sei unklar, was der Moderator mit der Sendung erreichen wolle. Das Format sei so amüsant wie die Wettervorhersage. Im Gegensatz zum abgesetzten Roger Schawinski quille Gredig vor Empathie über, aber dabei komme «wenig» heraus.

Als Beispiel für seine Kritik führte Benini die Sendung mit dem Ex-SBB-Chef Andreas Meyer an. So habe der Bundesrat wenige Wochen vor der Ausstrahlung den Jahresbericht der SBB vorgelegt, der zeigt, dass die Bahn das von ihr gewohnte Niveau nicht erreichte. Doch Gredig habe Meyer mit diesem negativen Befund nicht konfrontiert. Stattdessen habe er es bei «zaghaften Fragen» zu seinem Lohn belassen, so Benini.

Auch die Sendung mit Ex-Fifa-Boss Joseph Blatter wurde kritisiert. Diese sei «bizarr» gewesen, weil Blatter sich als Opfer darstellen konnte, der von der Justiz «drangsaliert» werde.

Wenn Gredig so weitermache wie bis anhin, werde der Zuschauerschwund wohl anhalten, so Beninis Fazit. Es gebe keinen Grund, warum man sich die Sendung antun solle.