Am 21. August bestätigte Ringier, was der Klein Report schon Mitte Juli geschrieben hatte: Steffi Buchli wird die neue Nummer eins beim «Blick».
Ihr offizieller Titel ist Chief Content Officer. Mit ihr an der Spitze: Sandro Inguscio; der aber nur für die Distribution zuständig ist. Inhaltlich hat Buchli das Sagen.
Auch wenn die Nachricht keine hohen Wellen ausgelöst hat, bleiben bei manchen doch noch ein paar Fragezeichen. Kann Buchli Nachrichten? Die Rothaarige, die in allen Redaktionen beliebt ist, aber inhaltlich bisher nur als Eishockey-Expertin aufgefallen ist?
Christine Steffen vom Konkurrenzblatt «NZZ am Sonntag» schreibt: «Unterschätzt zu werden, stachelt sie an.» Wer Buchli nicht ernst nehme, begehe einen Fehler, so die NZZ-Journalistin.
Obwohl sie keinen Uniabschluss vorweisen könne, habe Buchli immer die Leistungen vorweisen können, die von ihr verlangt wurden. «Ihre Defizite hat sie antizipiert, Coachings gemacht, Bücher über Organisationslehre gelesen, gelernt, Businesspläne zu verstehen.»
Im Porträt zieht Buchli auch ein Resumee über ihre 13 Jahre bei SRF. Fussball-WM, Playoff, wieder Fussball-WM: «(...) Ich habe auch angefangen, es in einem gewissen Mass belanglos zu finden.»
Was die neue Chefin mit dem «Blick» vorhat, ist allerdings noch nicht greifbar. Das findet auch Steffen: «Es klingt wie aus dem Lehrbuch für Journalismus, aber auch konturlos.»
Sympathisch offen beschreibt Steffi Buchli hingegen ihren zukünftige Führungsstil. Sie wolle zwar eine mutige publizistische Leitung innehaben, aber kein «Vorplapperi» der jeweiligen Ressorts sein.