Content:

Sonntag
26.01.2025

Marketing / PR

Für einen Podcast mit Thomas Gass, damals Vizedirektor der Deza, gab das Aussendepartement 300’000 Franken aus… (Bild: Screenshot www.deza.eda.admin.ch)

Für einen Podcast mit Thomas Gass, damals Vizedirektor der Deza, gab das Aussendepartement 300’000 Franken aus… (Bild: Screenshot www.deza.eda.admin.ch)

Für die Produktion von Podcasts hat die Bundesverwaltung in den letzten Jahren eine Million Franken ausgegeben, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet. Das Problem daran? Die Podcasts haben praktisch keine Hörerschaft.

Kaum eine Einheit der Bundesverwaltung liess es sich in den letzten Jahren nehmen, ihr eigenes Audioformat zu lancieren. Sei es die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza), die Armee, das Bundesamt für Gesundheit oder die «nationale Netzwerkstelle für Regionalentwicklung».

«Einzelne Episoden erreichen gerade einmal zwanzig Hörer. Gleichzeitig sind die Produktionskosten hoch, weil die Podcasts vielfach von externen Büros erstellt werden. Die Audioformate werden damit zur teuren Selbstbeschäftigung der Verwaltung», schreibt die «NZZ am Sonntag» dazu.

Beispielsweise war Thomas Gass, damals Vizedirektor der Deza, Interviewpartner. Im Podcast sinnierte er über den Begriff «Zivilgesellschaft». Recherchen der «NZZ am Sonntag» ergaben, dass das Aussendepartement dafür 300000 Franken ausgab.

«Der Podcast wird auch nach Jahren regelmässiger Publikation im Wesentlichen unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgestrahlt. Die Folgen wurden im Schnitt nur je 300 Mal angehört, wie das Departement auf Anfrage sagt», fasst die «NZZ am Sonntag» zusammen.

«Die Verwaltung setze immer häufiger auf schönfärberische PR über eigene Kanäle statt auf blasse, faktenorientierte Information der Öffentlichkeit», urteilt die «NZZ am Sonntag» abschliessend.