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Donnerstag
05.10.2023

Medien / Publizistik

Eigentlich sollte Beat Balzli für «Sonderprojekte» in Deutschland eingesetzt werden. Nun hat man an der Falkenstrasse umdisponiert. (Bild zVg)

Eigentlich sollte Beat Balzli für «Sonderprojekte» in Deutschland eingesetzt werden. Nun hat man an der Falkenstrasse umdisponiert. (Bild zVg)

Nachdem Jonas Projer in Turbulenzen geraten ist, besetzt die «NZZ am Sonntag» den Chefredaktorenposten neu. Nicht der abgesetzte Chef der «Blick»-Gruppe, Christian Dorer, ist es, wie gemunkelt worden ist, sondern Beat Balzli

Balzli, zuletzt Chefredaktor der «WirtschaftsWoche», werde ab 1. November die publizistische Weiterentwicklung und die digitale Transformation des Sonntags-Titels verantworten und «die Zusammenarbeit mit der Redaktion der ‚Neuen Zürcher Zeitung‘ verstärken», heisst es am Mittwochnachmittag an der Zürcher Falkenstrasse. 

Beat Balzli hatte kaum jemand auf der Liste. Es wurde aber schnell von einer internen Lösung geredet, wie Recherchen des Klein Reports ergeben haben. Erst im Juli hatte der NZZ-Verlag bekannt gegeben, dass Balzli von der «WirtschaftsWoche» mit Sitz in Düsseldorf zur «Neuen Zürcher Zeitung» wechsle, wobei er «in leitender Position verschiedene Sonderprojekte mit Schwerpunkt auf den deutschen Markt» verantworten würde, wie der Klein Report berichtete.

Nun hat man an der Zürcher Falkenstrasse umdisponiert. Balzli übernimmt die Nachfolge von Jonas Projer.

«Beat Balzli ist nicht nur ein profilierter Journalist, sondern hat bereits mehrere Transformationsprozesse und Neupositionierungen erfolgreich begleitet», sagte Kommunikationsleiterin Karin Heim gegenüber dem Klein Report. 

«Seine umfassenden publizistischen Kenntnisse, sein Wissen über die digitale Transformation und seine ausgewiesenen Führungsfähigkeiten werden ihm dabei helfen, sowohl die Qualitätsstrategie als auch den Digitalisierungskurs der ‚NZZ am Sonntag‘ zusammen mit dem Team weiter voranzutreiben.»

Balzli, der in Hamburg auf die Welt kam und in Luzern aufwuchs, studierte Volks- und Betriebswirtschaft in Bern und Paris und wandte sich nach dem Studium dem Wirtschaftsjournalismus zu. 

Nach Stationen bei der «Handelszeitung», der «SonntagsZeitung» und bei «Facts» stiess Balzli 2001 als Redaktor zum «Spiegel» in Hamburg. 

Von 2010 bis 2013 war Balzli Chefredaktor bei der Schweizer «Handelszeitung». Ab 2013 arbeitete er in der Chefredaktion der Welt-Gruppe und war als stellvertretender Chefredaktor für die «Welt am Sonntag» zuständig. 

2016 wurde er zum Chefredaktor der «WirtschaftsWoche» ernannt, die er bis 2023 führte. 

Seine redaktionelle Tätigkeit wurde unter anderem mit dem Henri-Nannen-Preis 2009, dem Herbert Quandt-Medienpreis 2009 und dem Helmut Schmidt Journalistenpreis 2008 ausgezeichnet. 2009 wurde Balzli von der Zeitschrift «Wirtschaftsjournalist» zum «Wirtschaftsjournalisten des Jahres» gewählt.