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Freitag
30.01.2015

Medien / Publizistik

NZZ

Eine Gliederung in «Phänomene» statt Ressorts, Interaktionen mit Leserinnen und Lesern sowie personalisierbare Inhalte: Darauf setzt der österreichische Ableger der NZZ, NZZ.at, seit einer Woche.

Das Portal wurde mit einer frechen Aktion aus der Taufe gehoben: «Wir starten jetzt. Und Sie, Herr Bundeskanzler?» projizierten die Verantwortlichen am 21. Januar in riesiger Leuchtschrift auf die Hausfassade des Bundeskanzleramts in Wien.

«Diese Aktion hat natürlich bei Vielen im politischen Betrieb für ein Schmunzeln gesorgt», sagte der Presseverantwortliche von NZZ.at, Rudi Fussi, dem Klein Report. Ansonsten seien ihm aber noch keine Reaktionen seitens Politikerinnen und Politiker zu den konkreten Inhalten von NZZ.at bekannt.

Politik ist ein wichtiges Thema des österreichischen Onlineablegers der NZZ. Die Zeitung startete mit einem Bericht über den Einfluss hoher Beamter auf ihre Minister. Und unter dem Phänomen «Parlament» wird dem Politbetrieb auf die Finger geschaut.

Den Sprecher von NZZ Österreich Rudi Fussi hat zum Start des Bezahlportals vor allem gefreut, «dass auch Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland und der Schweiz höchstes Interesse an NZZ.at gezeigt haben.»

Die Onlinezeitung setzt auf den Dialog und den Diskurs mit den Leserinnen und Lesern: «Bei jedem Artikel haben die Leserinnen und Leser die Möglichkeit, unmittelbar mit dem Autor zu diskutieren, selbiges gilt für die Social-Media-Kanäle auf Twitter und Facebook. Wir interagieren dort mit unserer Leserschaft, wo sie es wünscht», so Fussi.

Der Dialog mit den Leserinnen und Lesern lief laut dem Kommunikationsberater bisher auf einem Niveau, wie sich das die Verantwortlichen gewünscht haben. «Es kam Einiges an Feedback zu so gut wie allen Bereichen. Design, Inhalte, Phänomene und Zahlungsablauf.»

Ein Treffen zwischen Leserschaft und Redaktion fand am 26. Januar im Rahmen eines Clubabends statt. Spitzenkoch Roland Trettl und Autor Christian Seiler führten durch den Abend, der sich dem Thema Essen und Trinken widmete. «Wir waren voll. Dieses Offline-Format kommt sehr gut an und was uns besonders freut: Man merkt richtig, wie wohl sich unsere Leser bei uns in der Redaktion fühlen», freute sich Fussi.

Auch in der Werbung will sich NZZ.at von der Konkurrenz abheben und setzt auf die Werbeform Tagespräsenz. Pro Tag erhält ein Werbekunde eine Plattform auf dem Portal. Bisher sei das Feedback darauf seitens der Kunden sehr zufriedenstellend, meinte Fussi. «Es ist natürlich neu und alles was neu ist, braucht eine gewisse Zeit.»