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Freitag
26.01.2018

Medien / Publizistik

Mit vier verschiedenen Varianten wollen die «No Billag»-Initianten aufzeigen, wie die SRG nach einer Annahme der Initiative überleben könnte. Ganz ohne öffentliche Zuschüsse von Bund und Kantonen gehe es jedoch nicht, heisst es im «Working Paper» der Initiativ-Befürworter.

Darin räumen sie ein, dass eine Annahme der Initiative die SRG zwar «essentiell» bedrohe, zeigen aber auch auf, wie das Medienhaus «in einem gebührenfreien Umfeld überleben» könnte.

Demnach sollen die SRG-Sender Teil des Grundangebots von Kabelnetzbetreibern wie Swisscom und UPC werden. Hierbei seien vier verschiedene Varianten «denkbar».

Die erste Variante sieht ein ganzes SRF-Paket mit je zwei Sendern pro Sprachregion für 168 Franken im Jahr vor. Bei der zweiten Variante würde das Gesamtpaket 216 Franken kosten, dafür reduziere die SRG «die Werbung um 50 Prozent», steht im Konzept weiter.

Gemäss dem dritten Vorschlag soll ein Sender pro Sprachregion «weiterhin frei zugänglich» sein. Um diesen jedoch zu finanzieren, würde mehr Werbung gezeigt werden. Doch die Initianten schreiben, dass diese Variante angesichts der Entwicklungen im TV-Werbemarkt «eher unrealistisch» sei. Allerdings solle sie «trotzdem geprüft werden».

Schliesslich stelle die vierte Variante «eine Art Mischform aus der ersten und der dritten Variante dar»: Demnach betreibe die SRG in jeder Sprachregion einen frei zugänglichen Info-Sender, der beispielsweise die «Tagesschau» und Spiele der Schweizer Fussballnati ausstrahle. Daneben soll ebenfalls pro Sprachregion ein Sender für acht Franken pro Monat buchbar sein.

Laut Konzept wird nur in der Deutschschweiz ein zweiter Sender für zusätzliche sechs Franken pro Monat angeboten. Dies würde sich auch in den Preisen widerspiegeln: Deutschschweizer müssten für das ganze SRG-Paket 168 Franken pro Jahr bezahlen, während das französisch- und italienischsprachige Paket ohne einen zweiten Sender 96 Franken kosten würde.

Im Radio empfehlen die Initianten «in erster Linie» eine Finanzierung durch Werbung. Der Onlinebereich sei dagegen nebst Werbeanzeigen auch mit Paywalls finanzierbar.

Obwohl im Initiativtext steht, dass der Bund «keine Radio- und Fernsehstationen subventioniert», schlagen die Initianten vor, dass Bund und Kantone zwischen 50 und 300 Millionen Franken an die SRG beisteuern. Damit seien bei allen vier Varianten Einnahmen von «550 Millionen Franken und mehr» möglich.