Viel Aufmerksamkeit für einen zwitschernden Schmierfink auf Twitter: Jonas Projer hat Anzeige gegen seinen Twitter-Hasser eingereicht. Land auf, Land ab berichteten die Medien am Montag über den Wirbel um die scharfe Provokation.
Unter dem Pseudonym «Stop Lügenmedien» hatte der Twitter-User dem Moderatoren nach der Abstimmungs-«Arena» zu «No Billag» am Freitagabend unverblümt mit Tod gedroht. «Mitten in der Nacht werden wir kommen und euch richten!», twitterte er gegen Projer und seine Familie.
Kurz zuvor hatte der SRF-Vorzeige-Mann die Diskussionsrunde moderiert, in der sich «No Billag»-Initiant Olivier Kessler mit Medienministerin Doris Leuthard stritt. Nach dem Hass-Tweet schickte Projer am Samstag via Twitter die Frage in die Runde: «Soll man das der Polizei melden oder wäre das überreagiert?» Und ein paar saftige Tweets später ist die Strafanzeige gegen Unbekannt seit Montag nun bei der Polizei deponiert.
Nachdem er die Drohung gesteckt hatte, bekam der Lügenpresse-User seinerseits weiche Knie und galoppierte zurück. «Hallo Jonas, hend Ihr d wirklich nötig. So e Hetztkampanie. Wege d Wort Richten losztrete? Das Wort isch m Positive Bedütige besetzt. Ich hans a Positiv anegstellt, den so kanns doch nöd witergah?», holperte er auf einem der folgenden Tweets. Von Todesdrohung sei kein Wort gewesen. Und er fragte suggestiv: «Was werdet mal Dini Kind sege? In 10-20 Johr wenn d Schwitz vo Euch vernichtet isch?».
«SRF akzeptiert Drohungen gegen Mitarbeitende nicht. Jonas Projer hat mit Unterstützung von SRF bei der Polizei Strafanzeige wegen Drohung eingereicht», hiess es vom Leutschenbach am Montag gegenüber dem «Blick».
Quer durchs Land berichteten die Medien über den Sturm auf Twitter. Und die Twitterer zogen ihrerseits nach und kommentierten nun auch den journalistischen Wirbel, dem der Scharfmacher noch mehr Aufmerksamkeit verdankt. «Jeder Journalist, der Stop Lügenmedien ernst nimmt, macht sich zum Affen», meinte ein User. Es sei offensichtlich, dass es sich um einen «Troll» handle, der mit Provokation Reaktionen erzeugen wolle.
Und eine Userin meinte zum Hitzkopf geradeaus: «Sie mit Ihren dumpfen Verschwörungstheorien u. Gejammer über Lügenmedien... Besser, @jonasprojer hätte Sie öffentl. nie erwähnt.» Aber auch die «mediale Karriere in `Blick` & Co. haben Sie nicht verdient».